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GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig Asiatische Kunst. Impulse für Europa [1960.39 a]
Zeremonialgewand mit Drachendekor (Grassi Museum für Angewandte Kunst CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Grassi Museum für Angewandte Kunst / Christoph Sandig (CC BY-NC-SA)
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Zeremonialgewand mit Drachendekor

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Beschreibung

Bereits unter den Ming-Kaisern war das "chaofu" ein Gewand, das den wichtigsten Zeremonien vorbehalten war. Es wurde vom Kaiser, seinen männlichen Verwandten und den höchsten Hofbeamten bei Staatsfesten und großen Opferriten getragen. Die Herrscher der Qing-Dynastie übernahmen die Bezeichnung, gaben dem Gewand jedoch einen Schnitt, der an die Festkleidung der mandschurischen Reiternomaden erinnerte. Das Oberteil wurde in einer Schräge auf der rechten Schulter mit Knöpfen und Schlingen geschlossen. Die langen Ärmel endeten in sogenannten Hufeisenmanschetten und am Taillenband des Oberteils war ein schürzenartig geteilter, weiter Rock angesetzt. Farbe und Dekorgaben Aufschluss über den Rang des Trägers. Gelb war dem Kaiser vorbehalten, die übrigen Mitglieder des Hofes trugen Gewänder wie unser Stück, dessen Farbe zwischen einem dunklen Blau und Violett spielt. Der dünne, gazeartige Seidenstoff weist es als Sommergewand aus. Im Winter trug man dagegen ein identisches Gewand aus schwerer Seide mit Pelzbesatz. Das Oberteil ist auf Brust, Rücken und Schultern mit goldenen Drachen bestickt, die jeweils eine flammende Perle, das Zeichen für Weisheit und Wahrheit, behüten. Sie sind von einem dichten Wolkenmuster umgeben, das über einer Zone mit stilisierten Wellen und Bergen schwebt. Der Drache steht für die Macht des Kaisers, der im Verständnis der Chinesen als Sohn des Himmels über Himmel, Erde und Wasser herrscht, was hier durch die entsprechenden Dekore symbolisiert wird. In den Wolkengrund sind neben den acht Kostbarkeiten des Buddhismus mehrere Fledermäuse eingebettet. Die Fledermaus ist eines der in der asiatischen Kultur häufig auftretenden homophonen Glückssymbole: Die Silbe "fu" bedeutet sowohl Fledermaus als auch Glück. Auf dem Taillenband, der kleinen, quadratischen Klappe an der rechten Seite und den beiden Rockteilen sind weitere Drachen aufgestickt. Komplettiert wurde das "chaofu" ursprünglich durch einen runden Hut und einen Kragen, der auf den Schultern in großen, spitz zulaufenden Flügeln endete. (Text: Babette Küster)

Ankauf aus der Sammlung Albert Giesecke, Leipzig, 1960.

Material/Technik

Seidengaze, Seidengarn, bestickt

Maße

Länge 139,5 cm, Breite (von Ärmelsaum bis Ärmelsaum) 204 cm

Literatur

  • GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig (Hrsg.) (2009): Ständige Ausstellung. Asiatische Kunst - Impulse für Europa. Leipzig, S. 28-29
Hergestellt Hergestellt
1801
China
Hergestellt Hergestellt
1644
1643 1913
GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig

Objekt aus: GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig

Kaum fünf Gehminuten vom zentralen Augustusplatz entfernt, liegt das weitläufig angelegte, zwischen 1925 und 1929 erbaute Grassimuseum. Das Gebäude...

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