museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
Stiftung Schloß Friedenstein Gotha: Museum der Natur Geowissenschaftliche Sammlungen: Fossilien [MNG 1840]
Fährte eines Diadectiden (Ursaurier) (Stiftung Schloß Friedenstein Gotha: Museum der Natur CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Schloß Friedenstein Gotha: Museum der Natur (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Ursaurier-Fährte (Diadectide)

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Originalversion (Datensatz) Entfernung berechnen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Seit etwa 120 Jahren werden in Gotha Saurierfährten des Unterperm (Rotliegend) gesammelt. Der Gymnasiallehrer und Kustos am Herzoglichen Museum Gotha, Prof. Wilhelm Pabst (1856-1908) begann in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts mit systematischen Aufsammlungen von Saurierfährten verschiedener Fundpunkte des mittleren Thüringer Waldes. Es waren dies die Lokalitäten Bromacker (»Seeberger Fahrt«) bei Tambach, Gottlob bei Friedrichroda und Hübel bei Cabarz. Hinzu kamen noch einige Fährtenplatten ausländischer Fundpunkte. In etwa zwanzig Publikationen beschrieb Pabst bis 1908 recht ausführlich die verschiedenen Fährtenarten und erwarb allein 180 Fährtenplatten vom Bromacker. Etwa 60 Jahre später kaufte das Museum eine mehrere hundert Stück umfassende Sammlung des Friedrichrodaer Saurierfährtensammlers Bernhard Jacobi. Sie enthält Spuren und Saurierfährten von zahlreichen Fundstellen vor allem der Oberhof- und Goldlauter-Formation aus der Umgebung von Friedrichroda. Mit Beginn der Tätigkeit des Paläontologen Thomas Martens am Museum der Natur entwickelte sich ab 1978 eine rege Sammeltätigkeit u. a. auch von Tetrapodenfährten aus der Zeit des Unteren Perm in Thüringen. Mit der Eröffnung eines neuen Steinbruches am Bromacker bei Tambach-Dietharz im Jahre 1995 konnten auch wieder Saurierfährten der Tambach-Formation geborgen werden, die inzwischen weltweit zu den besterhaltensten Wirbeltierfährten des jüngeren Erdaltertums (Jungpaläozoikum) gezählt werden. In den letzten Jahren konnte vor allem durch die Übernahme der zu einer Studienarbeit des Paläontologen Dr. Sebastian Voigt gehörenden Fährtensammlung der Bestand wesentlich erweitert werden. Die Gothaer Spezialsammlung gehört inzwischen zu den wissenschaftlich bedeutsamsten Saurierfährtensammlungen des Unterperm weltweit. Sie belegt die Verbreitung von Amphibien und Reptilien verschiedener Entwicklungsstadien in der Zeit des obersten Karbon und Unterperm auf dem Urkontinent Pangäa. [Thomas Martens] Alter: ca. 290 Millionen Jahre (Tambach-Formation, Oberrotliegend, Unterperm); Fundort: Bromacker bei Tambach-Dietharz im mittleren Thüringer Wald; Provenienz: erhalten von Steinbruchbesitzer Keyssner aus Herrenhof am 18. Mai 1898
weitere Literatur: Wilhelm Pabst: Die Tierfährten in dem Rotliegenden »Deutschlands«, In:Nova Acta, Abh. Kaiserl. Leop.- Carol. Dtsch. Akad. Naturforsch. 89, 2, Halle 1908, S. 315- 380, 36 Fig., Taf. I-XXXV ; Thomas Martens: Prof. Dr. Wilhelm Pabst (1856-1908), Mitbegründer der Fährtenkunde fossiler Wirbeltiere, in: Abh. Ber. Mus. Nat. Gotha 18, Gotha 1994, S. 3-14

Literatur

  • Bellstedt, Ronald [u. a.] (2007): Museen der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha: Führer. München
  • Haubold, Hartmut (1984): Saurierfährten. Wittenberg
Stiftung Schloß Friedenstein Gotha: Museum der Natur

Objekt aus: Stiftung Schloß Friedenstein Gotha: Museum der Natur

Das heutige Museum der Natur Gotha wurde zwischen 1864 und 1879 als herzogliches Museum erbaut. Architekt war der Wiener Oberbaurat Franz von Neumann...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.