Von Erschöpfung und Müdigkeit überwältigt sitzt eine eingeschlafene Frau in einem Sessel. Sie trägt eine graue Hose und unter der schwarzen offenen Jacke eine rosa Bluse. Die Anspannung ist noch in ihrem Gesicht abzulesen, während der sie umgebende Raum schon in Auflösung begriffen ist. So wandelt sich der Parkettboden aus dem Vordergrund im Hintergrund in farbige Nebelschwaden, auf denen blass vier Telefone erkennbar sind. Die rechts auf dem Boden stehende offene Tasche aus der ein Stethoskop hängt, verrät den Grund ihrer Übermüdung und weisen sie als Ärztin aus. Widmet sich Horst Sakulowski nach seinem Studium 1962 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst vor allem der Grafik, so steht ab Anfang der 70er Jahre die Malerei im Zentrum seines Schaffens. Mit kritisch, realistischen Bildwelten stellt sich der 1943 in Thüringen Geborene dem Heroismus des Sozialistischen Realismus entgegen. Gleichzeitig vereint der Künstler im "Porträt nach Dienst" auch durch den exakten Einsatz der Ölmalerei Lebenswirklichkeit und Phantastisches. Œuvreverzeichnis: Nr. 133
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