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Naturhistorisches Museum Mainz / Landessammlung für Naturkunde Rheinland-Pfalz Bibliothek und Archiv [o. Inv. Nr.]
Dr. Joseph Weismantel (1895-1965) (Naturhistorisches Museum Mainz / Landessammlung für Naturkunde Rheinland-Pfalz CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Naturhistorisches Museum Mainz / Landessammlung für Naturkunde Rheinland-Pfalz (CC BY-NC-SA)
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Dr. Joseph Weismantel (1895-1965)

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Beschreibung

Joseph Weismantel wurde am 15.12.1895 in Mainz geboren. Aus dem ersten Weltkrieg kehrte er als dekorierter Offizier der Artillerie zurück. Anschließend studierte er in Frankfurt am Main Chemie. Zum Ende des Jahres 1923 hatte Weismantel alle Examina bestanden und zum Dr. phil. nat. promoviert. Seine Tätigkeit als Industriechemiker hielt ihn in der Heimat fest. Von 1924 bis 1945 war er als Chemiker und Abteilungsleiter der Chemischen Fabrik Budenheim tätig. Hier in Budenheim gründete er auch sein Heim, und seine Gattin, mit der er seit 1926 das Leben gemeinsam ging, hat ihn und sein Streben immer unterstützt. Der zweite Weltkrieg holte ihn noch in letzter Stunde von seinem Arbeitsplatz weg, und erst im Juni des Jahres 1946 kehrte er aus der Kriegsgefangenschaft in die Heimat zurück. Die Nachkriegsjahre sahen ihn in verschiedenen Positionen, bis er im Jahre 1950 zum Naturhistorischen Museum stieß. Hier entdeckte er seine alte Liebe zur Botanik wieder. Er fuhr in den ersten Jahren nicht nur mit seinem Fahrrad von Budenheim nach Mainz, sondern mit ihm machte er auch Sammelfahrten in die nähere und weitere Umgebung. Das Fahrrad wurde schließlich vom Moped abgelöst. Von seinen Exkursionen brachte er reiches Material mit. Das von ihm aufgebaute Herbarium mit rund 3.000 Nummern legt von seinem Fleiß ein schönes Zeugnis ab. Seine botanischen Kenntnisse stellte er auch in den Dienst der Volkshochschule, für die er viele Exkursionen durchführte. Dass dabei auch die Rheinische Naturforschende Gesellschaft nicht zu kurz kam, war für ihn eine Selbstverständlichkeit. Weismantel hat die Museumsarbeit nicht gerade von der schönsten Seite her kennengelernt. Begann er doch seine Tatigkeit in Zusammenarbeit mit dem Konservator Stadelmann (gest. 06.12.1964) in einer Zeit großer Not. In stiller Arbeit - erst noch zusammen mit Stadelmann und später mit jüngeren Kräften - begann er die mühsamen Aufräumarbeiten im zerstörten Museum. Ihm ist auch zu verdanken, dass der Lichthof des Museums unterkellert wurde, um einen Ausgleich für fortgefallene Räumlichkeiten zu schaffen. In zäher Arbeit hat er die Sammlungen wieder aufgebaut, hat er alte Arbeitsgebiete weiter gepflegt, hat er die Interessenten um das Museum wieder gesammelt. In seinen Bemühungen war die Rheinische Naturforschende Gesellschaft immer eingeschlossen, deren langjähriges Vorstandsmitglied er war. In den 12 Jahren seiner musealen Tätigkeit hat er den Aufbau mit vorbereiten helfen und ihn schließlich zu Ende geführt. Im Jahre 1962 erlebte er als Krönung seiner Arbeit die Wiedereröffnung des Museums im Rahmen der 2000-Jahrfeier der Stadt Mainz. Dankbar hat die Stadt Mainz seine Verdienste um das Museum durch die Verleihung der Jubiläumsplakette gewürdigt. Am 30.06.1963 folgte Weismantels Pensionierung. Nur wenig später, am 14.03.1965 verstarb er nach langer, schwerer Krankheit.

Literatur

  • Brüning, H. (1966): Dr. Joseph Weismantel in memoriam. - Zeitschrift der Rheinischen Naturforschenden Gesellschaft in Mainz 4: 3-4. Mainz
  • Würz, Markus (2009): 175 Jahre Rheinische Naturforschende Gesellschaft und 100 Jahre Naturhistorisches Museum Mainz. - Mainzer Naturwissenschaftliches Archiv 47: 35-88. Mainz
Naturhistorisches Museum Mainz / Landessammlung für Naturkunde Rheinland-Pfalz

Objekt aus: Naturhistorisches Museum Mainz / Landessammlung für Naturkunde Rheinland-Pfalz

Das Naturhistorische Museum Mainz ist aus den Sammlungen der Rheinischen Naturforschenden Gesellschaft von 1834 hervorgegangen. Es wurde 1910 in...

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