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Landesmuseum für Vorgeschichte Halle Jüngere Römische Kaiserzeit (160 – 375 n. Chr.) [HK 43:12]
Römisches Ringknaufschwert von Töppel, Ldkr. Anhalt-Bitterfeld (Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt - Landesmuseum für Vorgeschichte RR-F)
Herkunft/Rechte: Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt - Landesmuseum für Vorgeschichte (RR-F)
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Römisches Ringknaufschwert von Töppel, Ldkr. Anhalt-Bitterfeld

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Beschreibung

Provinzialrömisches Ringknaufschwert aus Eisen mit gerader, zweischneidiger Klinge und kurzer Spitze; vierkantige, leicht geschweifte und gratartige versteifte Parierstange; kurze Griffangel; bandförmiges, schmales Griffstück aufgenietet (ein Niet), am Ende ein ovaler, nach oben verdickter Ring mit rhombischen Querschnitt; stark korrodiert.
Solche Schwerter waren die markantesten Waffen der römischen Infanterie. Große Härte und hohe Elastizität erklärt dessen Beleibtheit auch bei den Germanen. Ringknaufschwerter wurden im Römischen Reich während der gesamten Kaiserzeit benutzt. Ihr Auftreten in Germanien ist auf die zweite Hälfte des 2. Jh. n. Chr. beschränkt. Die wenigen gut dokumentierten Fundstücke stammen aus germanischen Gräbern mit Vollbewaffnung (Schwert, Schild, Lanze). Im sog. freien Germanien ist dieser Schwerttyp nur selten zu finden. Römische Militärschwerter blieben Eigentum des Staates, durften also nicht veräußert werden. Nur durch illegalen Waffenhandel oder als Kriegsbeute konnten sie in germanischen Besitz gelangen.
Das Schwert von Töppel ist die einzige original römische Waffe, die bislang auf dem Gebiet von Sachsen-Anhalt gefunden wurde. Es wurde 1940 beim Ausheben einer Sandgrube vom Schüler Helmut Ulrich in einer Tiefe von 1,6 m im Sand ohne weitere Funde entdeckt. Erst 1943 wurde das Schwert vom Museum Zerbst dem Landesmuseum zur Verfügung gestellt.
Sollten alle überlieferten Angaben zur Auffindung des Schwertes von Töppel stimmen, sind die Faktoren der vergleichsweise recht tiefen Auffindung und das vollkommene Fehlen weiterer Funde erstaunlich für eine mögliche Bestattung des 2./3. Jahrhunderts an diesem Ort. Ein singuläres Vergaben dieser Waffe – aus welchem Grund auch immer – in historisch viel jüngeren Zeiten erscheint daher ebenso denkbar.

Material/Technik

Eisen, geschmiedet

Maße

L: 64,8; Br Klinge: 4,3; Griff-L: 15,2; L Parierstange: 6,2 cm

Literatur

  • Becker, Matthias/Bemmann, Jan/Laser, Rudolf/Leineweber, Rosemarie/Schmidt, Berthold/Schmidt-Thielbee (2006): Corpus der römischen Funde im europäischen Barbaricum. Deutschland. Bd. 6. Sachsen-Anhalt. Bonn, S. 139
  • Leineweber, Rosemarie (2001): Eine Kriegsbeute aus den Markomannenkriegen? In: Meller, Harald (Hrsg.), Schönheit, Macht und Tod. 120 Funde aus 120 Jahren Landesmuseum für Vorgeschichte Halle. Halle, S. 176 f.
Hergestellt Hergestellt
150
Gefunden Gefunden
1943
Helmut Ulrich
Töppel
[Zeitbezug] [Zeitbezug]
160
149 1945
Landesmuseum für Vorgeschichte Halle

Objekt aus: Landesmuseum für Vorgeschichte Halle

Die archäologische Sammlung des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie ist eine der ältesten, umfangreichsten und bedeutendsten in Deutschland....

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