museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
Hunsrück-Museum Simmern Volkskundliche Sammlung [N VI 19]
Liebesbrief (Hunsrück-Museum Simmern CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Hunsrück-Museum Simmern (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Liebesbrief

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Originalversion (Datensatz) Entfernung berechnen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Liebesbrief an Maria Margarethe Busch(in)

Unbekannt ist die Herkunft dieses Briefes.
Auf einem Kreis wird eine Frau dargestellt, die eine Haube trägt - das Zeichen für eine Frau, die verheiratet ist. Ihr gegenüber ist Mann zu sehen, der eine Pfeife raucht. Dieses Paar versinnbildlicht vermutlich den Wunsch des Gebers, seine Auserwählte zu heiraten und immer mit ihr zusammenzubleiben. So geht es auch aus den Versen hervor:

"Mein einzig Trost auf erden bist du ja ganz und gar, das ich dein möge werden, das wünsche ich fürwahr.."

Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts und im 19. Jahrhundert wurde der Faltschnitt in der traditionellen Volkskunst benutzt. Allerdings sind nur aus dem deutschsprachigen Raum solche geschnittenen Versbriefe bekannt. Das Elsaß und die deutschsprachige Schweiz bildeten zu dieser Zeit einen Schwerpunkt bei der Herstellung von Faltbriefen. Diese Briefe dienten als Neujahrsgrüße, zur Erinnerung an die Taufe fertigte man Taufbriefe an. Und, wie die Beispiele im Hunsrück-Museum zeigen, setzte man sie als Liebeszeichen ein.
Meist waren es die jungen Männer, die solche Liebesbriefe an ihre Auserwählte sandten. Diese Briefe dienten jedoch weniger einer ersten Kontaktaufnahme, vielmehr überreichte man sie in einem fortgeschrittenen Stadium der Bekanntschaft, etwa zur Verlobung.
Jedoch fertigte der Sender nur in seltenen Fällen einen solchen Brief selbst an, meist wurde diese Aufgabe einem geübten Dorfkünstler übertragen, der einen gewissen Obolus dafür erhielt. Zu dem Personenkreis, der sich mit solchen Arbeiten beschäftigte, zählten Lehrer, Handwerker, Gemeindeschreiber, Bauern und auch die Pfarrer, die allerdings vorwiegend Taufbriefe verfaßten.

Material/Technik

Papier, Faltschnitttechnik

Maße

Durchmesser 36,5 cm

Literatur

  • Schneider, Dorothea (1996): &quot;Fahr mal hin du kleines Briefelein zu der Herzallerliebsten mein&quot; - Kunstvolle Liebesbriefe als Zeichen der Zuneigung. in Hunsrückmuseum Simmern, Festschrift zum 75jährigen Bestehen, Seite 69 - 75
Karte
Hunsrück-Museum Simmern

Objekt aus: Hunsrück-Museum Simmern

Das Hunsrück-Museum wurde 1921 als ein Heimatmuseum gegründet. Bis 1930 war es im Schinderhannesturm in Simmern untergebracht. Anschließend kam die...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.