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Museum Heineanum

Über das Museum

Das Heineanum wurde 1909 als öffentliches Naturkundemuseum ("Schausammlung") zugänglich. Seitdem präsentieren sich in einem eigens dafür ausgebauten Gebäude neben dem Halberstädter Dom vogelkundliche Ausstellungen. Die Geschichte des Museums beginnt jedoch weit früher, etwa um 1830. Die von Gutsbesitzer und Oberamtmann Ferdinand Heine sen. (1809-1894) zusammengetragene Vogelsammlung bildet den Grundstock des Heineanums. Von den heute 18.850 Vogelpräparaten des Museums stammen 11.600 aus seiner Sammlung.
Bereits in seiner Jugend begann er mit der Vogelsammlung, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts zu den größten Privatsammlungen Europas zählte. Den Namen Heineanum erhielt sie mit der Herausgabe des ersten Bandes des in fünf Teilen von 1850 bis 1863 erschienenen Kataloges, den Jean Cabanis und Heines ältester Sohn Ferdinand Heine jun. (1840-1920) bearbeiteten.
Der besonderer Wert der Sammlung liegt in der Artenvielfalt: Über die Hälfte der 9000 Vogelarten der Welt sind vertreten. Im Bestand befinden sich auch zehn Exemplare von sieben ausgestorbenen Arten (Labradorente, Wandertaube, Carolinasittich, Dünnschnabelnestor, Elfenbein- und Kaiserspecht, Lappenhopf), eine ganze Reihe sehr seltener Arten, wie Eskimo- und Dünnschnabelbrachvogel, Eulenpapagei und Schnarchralle sowie die umfangreiche Kolibri-Kollektion mit über 2000 Stück.
Bemerkenswert sind auch über 300 Typus-Exemplare, einmalige Präparate, nach denen neue Vogelformen beschrieben und benannt wurden. Der gesamte Sammlungsbestand beträgt derzeit ca. 34.320 Präparate.
1945 wurden durch einen Bombenangriff viele der Standpräparate beschädigt. Erst 1951 konnte das Haus wiedereröffnet werden. Nach dem 2. Weltkrieg erfolgte eine kontinuierliche Entwicklung zu einem Museum, das auf den vier Grundpfeilern Sammlung, Präparation, Ausstellung und Forschung beruht. Ab den 1950er wurden aus den Beständen mehrere Dauerausstellungen entwickelt, die Aufschluss über einzelne Aspekte der Sammlungen geben.
Ebenfalls Teil des Museums sind zwei wertvolle Saurierskelette, ein Plateosaurier (ca. 220 Mill. Jahre) und ein Plesiosaurier (ca. 190 Mill. Jahre alt), die um 1900 in Tongruben bei Halberstadt gefunden wurden.

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