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Salzlandmuseum

Über das Museum

Das heutige Salzlandmuseum befindet sich im ehemaligen Rathaus von Groß Salze (heute Schönebeck/Bad Salzelmen), einem der ältesten Gebäude der Stadt.
Der südliche Teil stand bereits vor 1400, der nördliche wurde 1536 hinzugefügt. Im 18. Jahrhundert versah man das Rathaus mit dem Treppengiebel und dem Portal mit vergoldetem Siedekorb.Es erfolgten 1913 weitere Anbauten im Neorenaissancestil.

Das Museum wurde im September 1924 als Museum des damaligen Kreises Calbe gegründet.
Die Initiative ging von der Gesellschaft für Vorgeschichte und Heimatkunde aus.
Von Anfang an wurde es als Museum für den Kreis Calbe geplant, aber es befand sich räumlich immer in Schönebeck. Die finanzielle Unterstützung erfolgte über die Jahrzehnte kontinuierlich durch den Landkreis.

Die ersten Pläne sahen vor, möglichst vielfältige Sammlungsbestände zur Dokumentation der näheren Heimat zusammenzutragen.
Dank der Spendenfreudigkeit der Bevölkerung und zahlreicher archäologischer Notbergungen konnte innerhalb weniger Jahre eine wertvolle Sammlung angelegt werden.
Großen Anteil an der schnellen Entwicklung des Museums hatte Wolfgang Wanckel, Schönebecker Schiffsreeder und Hafenbesitzer.
Er schuf erste Voraussetzungen für zielgerichtete Forschungsarbeit.
Er betrieb Biberforschung und legte volkskundliche Sammlungen an.
Besondere Verdienste erwarb sich Wanckel durch zahlreiche archäologische Ausgrabungen, insbesondere in der ehemaligen Welsleber Kiesgrube.

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurden zunächst einige Sonderausstellungen an verschiedenen Standorten Schönebecks gezeigt.
Für die inzwischen zu einem riesigen Fundus angewachsenen Bestände musste jedoch ein geeignetes Gebäude gefunden werden. 1954 stellte man das ehemalige Rathaus von Salzelmen zur Einrichtung des Kreismuseums Schönebeck zur Verfügung.
Thematisch und chronologisch wurde die Geschichte der Region aufgearbeitet und ausgestellt, so wurden zum Beispiel im Ausstellungsraum über die Eiszeit Originalfunde von Tieren der Warm- und Kaltzeit gezeigt. Es schlossen sich Räume über die Zeit des Mittelalters, der Salzproduktion, Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts sowie zur Naturkunde an.

Mit dem Zusammenschluss der ehemaligen Landkreise Bernburg, Schönebeck und Aschersleben-Staßfurt entstand am 01. Juli 2007 der Salzlandkreis. Das ehemalige Kreismuseum Schönebeck wurde zum Museum für den Salzlandkreis. Dazu wurde die Konzeption der Ausstellungen grundlegend überarbeitet und das Gebäude in großen Teilen saniert. Der Schwerpunkt der neuen Dauerausstellungen sollte auf die bestimmenden Themen im Landkreis - Salzgeschichte und Binnenschifffahrt – gelegt werden.
Ab dem Jahr 2010 erfolgten umfangreiche Sanierungsarbeiten und die Umgestaltung der Dauerausstellungen begann. Durch die finanzielle Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt, des Salzlandkreises, des Fördervereins des Salzlandmuseums e.V. und Sponsoren konnte der Umbau zu einem neuen, zeitgemäßen Museum realisiert werden.

Seit dem Jahr 2011 trägt das Kreismuseum Schönebeck den Namen Salzlandmuseum.
Das erste große Zeichen der Erneuerung war die Eröffnung eines Multimediaraumes im März 2012. Hier kann der Besucher an einer vier Meter großen Leinwand virtuell den Landkreis bereisen und viel Interessantes über den Salzlandkreis erfahren. Im Mai 2014 wurde die neue Dauerausstellung zur Salzgeschichte eröffnet. Im Juli 2015 konnte die Ausstellung zur Binnenschifffahrt auf Elbe, Saale und Bode den Besuchern übergeben werden.
Verstaubtes Vitrinenmuseum war gestern, jetzt erwarten den Besucher zeitgemäße Ausstellungen, die zum Mitmachen, Anfassen, Spüren, Entdecken und Verweilen einladen auf einer Gesamtausstellungsfläche von 700 qm.

Im Sommer 2016 wurde das Salzlandmuseum als Betreiber des Ringheiligtums Pömmelte vom Salzlandkreis ernannt. Unweit Magdeburgs erforschten Wissenschaftler auf einem Feld die Überreste eines etwa 4 300 Jahre alten Kultortes. Die archäologischen Grabungen brachten Einmaliges zutage. Der Salzlandkreis rekonstruierte den Sensationsfund am originalen Platz in Pömmelte/Zackmünde. Der Landkreis entwickelte mit dem Ringheiligtum Pömmelte ein einzigartiges Angebot – die jüngste und fünfte Station der archäologischen Tourismusroute Himmelswege in Sachsen-Anhalt. Eine komplexe Holz-Erde-Architektur empfängt seit der Sommersonnenwende 2016 nationale und internationale Kulturtouristen, Rad- und Wasserwanderer, Kurgäste sowie Familien und Schulklassen. Von einer neun Meter hohen Aussichtsplattform bietet sich ihnen ein perfekter Überblick: sieben Ringe hölzerner Palisaden, Gruben und Wälle mit einem Gesamtdurchmesser von 115 Meter, vorgelagert Sitzplätze, ein Parkplatz und die Anbindung zum Elberadweg. Über 300 Jahre diente die Stätte den Menschen der jungsteinzeitlichen Glockenbecher- und der frühbronzezeitlichen Aunjetitzer Kultur als zentrales Heiligtum mit vielfältigen Ritualen.

Als Abschluss des Umgestaltungsprozesses des Museums wurde im September 2016 ein Ausstellungsraum zum Ringheiligtum Pömmelte im Salzlandmuseum eröffnet. Dort werden in Zusammenarbeit mit dem Landesmuseum Halle die Originalfunde aus Pömmelte mit neuesten museumsdidaktischen Methoden in ansprechender Gestaltung gezeigt. In Verbindung mit dem Ringheiligtum ist die Ausstellung in die Tourismusroute Himmelswege mit aufgenommen worden und wird auch dort gemeinschaftlich beworben

Doch das Museum hat mehr zu bieten als neugestaltete Dauerausstellungen.
Sonderausstellungen sind ein fester Bestandteil des Hauses, die zu den unterschiedlichsten Themen einladen. Ergänzend dazu finden Vorträge, Konzerte, Kabarett, Buchlesungen und auch Eheschließungen statt.

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