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Landesmuseum Württemberg Sonnenuhren im Landesmuseum Württemberg

Sonnenuhren im Landesmuseum Württemberg

Sonnenuhren zeigen mit Hilfe des Sonnenstands die Tageszeit an. Der Schatten einer Anzeigevorrichtung, meist ein Stab, wandert im Laufe eines Tages über eine Stundenskala, so dass die Zeit ablesbar wird. Bis in das 19. Jahrhundert waren Sonnenuhren die wichtigsten Zeitmesser, da mechanische Räderuhren lange unzuverlässig liefen und zudem sehr teuer waren.
Sonnenuhren wurden in einer großen Bandbreite von Materialien ausgeführt. Kostbare Einzelstücke aus Edelmetall oder Elfenbein stehen neben einfachen Gebrauchsgegenständen aus Holz oder Eisen. Auch die Anzeigemöglichkeiten unterscheiden sich. Vor allem im 16. und 17. Jahrhundert waren Sonnenuhren vielfach komplexe astronomische Kompendien, auf denen auch kalendarische und astrologische Angaben abgelesen werden konnten. Bei Reisesonnenuhren konnte der Schattenwerfer auf wechselnde Breitengrade eingestellt werden konnten.

Das Landesmuseum Württemberg besitzt eine bedeutende Sammlung von über 120 eigenständigen Sonnenuhren aus fünf Jahrhunderten. Sie stammen aus der Kunstkammer der Herzöge von Württemberg, aus den Beständen des Landesgewerbemuseums und aus der „Königlichen Staatssammlung vaterländischer Kunst- und Alterthumsdenkmale“, die bis heute als „Landesmuseum Württemberg“ immer weiter ausgebaut wird. Die komplette Sammlung wurde 2018 von Jürgen Hamel und Irmgard Müsch in einem gedruckten Katalog vorgestellt, der in der Akademischen Verlagsanstalt erschienen ist.

[Irmgard Müsch]

[ 120 Objekte ]

Klappsonnenuhr, Charles Bloud (um 1640 bis 1719), Dieppe/Frankreich, vor 1685

Das Beobachten der Gestirne und ihrer sich zyklisch wiederholenden Bewegungen beschäftigt Menschen seit vorgeschichtlicher Zeit. Die Positionen von Himmelskörpern wurden für Kalenderberechnungen ebenso genutzt wie für Ortsbestimmungen zu Land und zur See. Auch die Zeitmessung mittels Sonnenuhren war bis zum Ende des 17. Jahrhunderts noch weit verbreitet. Das komplexe Messgerät ist für die Seefahrt gedacht. Es besitzt eine äquatoriale Sonnenuhr, einen Kompass und eine Monduhr. Auf dieser kann das Mondalter, also die Mondphase eingestellt und damit auch die Zeit bei Nacht mit Hilfe des Schattenwurfes im Mondlicht bestimmt werden.

Klappsonnenuhr, Hans Tucher (II. oder III.), Nürnberg, 1598

Das Beobachten der Gestirne und ihrer sich zyklisch wiederholenden Bewegungen beschäftigt Menschen seit vorgeschichtlicher Zeit. Die Positionen von Himmelskörpern wurden für Kalenderberechnungen ebenso genutzt wie für Ortsbestimmungen zu Land und zur See. Auch die Zeitmessung mittels Sonnenuhren war bis zum Ende des 17. Jahrhunderts noch weit verbreitet. Das hochwertige Messgerät ist für die Seefahrt gemacht. Die umlaufende Inschrift versichert, dass dieser "maritime Kompass" den Weg sowohl an Land als auch auf dem Meer weist: HIC MARINVS COMPASSVS SEMITAM TERRA MARIQVE OSTENDIT.

Ovale Büchsensonnenuhr, Horizontalsonnenuhr

Die Sonnenuhr ist in eine ovale, aufklappbare Büchse aus vergoldetem Messing eingefügt, die in ihrer flachen Form an eine Taschenuhr erinnert. Am Scharnier befindet sich ein Ring für eine Uhrenkette, an der unteren Außenseite ist ein feiner Schließhaken angebracht. Die Sonnenuhr hat ein ovales Zifferblatt auf einer versilberten Messingplatte mit 4–12–8, Stunden- und Halbstundenlinien, mit einem beidseitig abklappbaren, profilierten und durchbrochen gearbeiteten Schattendreieck, Feder auf der Unterseite. Mittig vertieft der Kompass, Durchmesser 2,2 cm mit silberner Skala, mit den Bezeichnungen der Himmelsrichtungen „OR“, „ME“, „OC“, „SE“ sowie Missweisungskorrektur ca. 8°, Kompassnadel aus Eisen, das Deckglas mit einem Sprengring aus gewundenem Messingdraht gehalten. Auf dem Zifferblatt ist die Angabe des Breitengrads eingraviert, oben „ELEVATIO POLI.“, unten „48. GRADVS.“. Die obere und die untere Außenseite der Büchse sind ganzflächig mit Fruchtgehängen aus Birnen, Trauben sowie Gemüsesorten und verschiedenen Blättern verziert. Die Innenseite des Deckels ist leer.

Horizontalsonnenuhr, selbstorientierend

In eine Holzkapsel mit abnehmbarem Deckel ist auf einem erhöhten hölzernen Ring eine gedruckte, handkolorierte Vorlage mit den deutschen Haupthimmelsrichtungen „OST“, „SUD“, „WEST“, „NORD“ eingesetzt, geschmückt mit Blüten und Blattranken. Die Skala mit IIII–XII–VIII, Halbstundenlinien und Viertelstundenmarken ist auf eine kleine Pappscheibe als kolorierter Kupferstich geklebt. Auf der Oberfläche dieser Scheibe ist das Poldreieck für ca. 48° als Schattenwerfer befestigt, an der Unterseite eine eiserne Nadel. Wird diese Scheibe auf die Pinne in der Büchse gesetzt, erfolgt durch die Eisennadel deren Ausrichtung nach Norden. Die Uhr wurde ehemals von einem stark gebogenen, jedoch verlorenen Schutzglas abgedeckt. Im Deckel Beschriftung mit Tinte „am 14 Feb. 94 von Frau v Knobloch.-“ sowie mit Bleistift „No 425“. Auf der Unterseite Papieretikette mit handschriftlichen Nummern „375“ und „17“.

Büchsensonnenuhr, Äquatorialsonnenuhr

Die Sonnenuhr ist in eine Ebenholzdose mit Deckel eingesetzt. In der Grundplatte befindet sich mittig der Kompass, auf dessen silbernen Platte die abgekürzten Haupthimmelsrichtungen „OR“, „ME“, „OC“, „SB“ [sic] eingraviert sind. Die Angabe der Missweisung beträgt 20°. Die Skala mit 4–12–8 mit Halbstundenlinien befindet sich auf einem silbernen Metallstreifen, der in den im Süden offenen, aufstellbaren Äquatorring eingesetzt ist. Auf der Grundplatte Reste der Befestigung des heute fehlenden Polhöhenbogens. Der Deckel der Büchse ist mit rotem Samt ausgelegt.

Äquatorialsonnenuhr, Augsburger Typ

Die rechteckige Grundplatte aus Messing ruht auf drei Kugelfüßen. In einer großen Öffnung ist von der Unterseite die Kompassbüchse angeschraubt. Auf der Grundplatte, um den Kompass herum, sind die lateinischen Haupthimmelsrichtungen bezeichnet, „ORIENS“, „MERIDIES“, „SEPTENTRIO“, „OCCIDENS“, der silberne Kompassboden trägt eine Skala 0°–360°, geteilt in 2°-Schritten. Die Missweisung erfolgt durch Drehung der Skala mittels eines Hebels an der Unterseite über einer Skala 40°–0°–40°, geteilt in 2°- Schritten. An der Südseite ist der abklappbare, aus zwei S-Bögen mit Blattwerk zusammengesetzte Lotrahmen mit Klöppellot angeschraubt, an der Westseite der Polhöhenbogen für 10°–90°. Der verbreiterte silberne Skalenring mit 3–12–9 mit Halb- und Viertelstundenmarken ist in einen Messingring eingesetzt, der im Durchmesser den einseitigen Polstab trägt. Lotrahmen und Polstab sind federnd gelagert und abklappbar, die silberne Feder für das Lot ist auf der Unterseite der Grundplatte. Dort befindet sich auch eine alte Inventarnummer: „2333“. Gemessen an den sonstigen Erzeugnissen Willebrands ist diese Sonnenuhr von großer Schlichtheit.

Äquatorialsonnenuhr, Augsburger Typ

Die achteckige Grundplatte aus Messing ruht auf drei Füßen. In einer großen Öffnung ist von der Unterseite die Kompassbüchse angeschraubt. Der silberne Kompassboden trägt die abgekürzten lateinischen Haupthimmelsrichtungen „OR“, „ME“, „SE“, „OC“, mit Missweisungskorrektur ca. 8°. An der Westseite ist der Polhöhenbogen für 20°–90° montiert, an der Südseite der südlich verjüngte Skalenkreis mit III–XII–IX mit Halbstundenmarken; die Skalenlinien sind innen fortgeführt. Im Durchmesser ist der einseitige Polstab gelagert. Die Unterseite der Kompassbüchse trägt die Angabe der Polhöhe, „Eleu Poli.“, für sieben Städte. Alle Funktionsteile der Sonnenuhr sind abklappbar, der Träger des Polstabs mit Feder. Auf der Unterseite der Grundplatte befindet sich eine alte Inv. Nr. 2335. Die Grundplatte ist den Kompass umlaufend flächenfüllend mit Voluten, Netz und Mauerwerk versehen. Auf der Unterseite der Kompassbüchse unterhalb der Polhöhentafel „L. T. M.“.

Horizontalsonnenuhr, Ringsonnenuhr

Die auf drei Stellfüßen ruhende herzförmige Grundplatte trägt einen festen Polstab, in dessen Öffnung eine Ringsonnenuhr eingesetzt ist. Der Ziffernring mit IV–XII–VII und 1/8-Stundenteilung folgt der Herzform der Grundplatte. Die Ringsonnenuhr besitzt einen Monatsschieber mit Sonnenöhr. Die Griffe der Stellfüße enden jeweils in einer stilisierten Blume, die Freifläche innerhalb der Skala ist mit einem wehenden Band mit Schraffuren gefüllt.

Äquatorialsonnenuhr

Die Grundplatte ruht auf drei Stellfüßen. An der westlichen Seite ist der Polhöhenbogen 0°–90° mit Gradteilung angeschraubt, an der nördlichen der südlich offene Skalenbogen mit 3–12–9. Die Teilung und Bezeichnung geht bis auf Viertelstunden. Die Skalenstriche sind auf der Innenseite fortgesetzt. Auf einer drehbaren Querstrebe mittig angebracht ein langer, sehr dünner Schattenwerfer. In der Mitte der Grundplatte ist ein Präzisionskompass eingetieft mit der Skala 0–360° und Gradteilung sowie den deutschen Haupthimmelsrichtungen. Markiert ist die Missweisung „17° W: A:“. Die Kompassnadel ist mit einer Schraube arretierbar. Auf der Grundplatte sind zwei Röhrenlibellen in von unten blau gefärbten Glasröhren rechtwinklig zueinander angeordnet. Die Oberfläche der Grundplatte ist mit feinen, kurzen Strichen graviert, die ein flächendeckendes Muster bilden.

Äquatorialsonnenuhr mit Visiereinrichtung

Das Instrument besteht aus zwei in Rahmenform ausgearbeiteten Platten, deren untere auf vier Kugelfüßen ruht und die durch zwei Scharniere miteinander verbunden sind. Die untere Rahmenplatte weist mittig eine Kreisscheibe mit einem Kompass des Durchmessers 4,3 cm, mit lateinischen Himmelsrichtungen und der silbernen Skala 4 x 90° sowie einer umgebenden Polhöhentafel auf. Oben hat der Rahmen in einer Kartusche die Inschrift „A Solis vsque ad accasum laudabile nomen Domini. P. 112“ („Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobt der Name des Herrn“, Ps. 113.3). Die Seitenstücke weisen eine weitere Polhöhentafel, „Eleuatio Poli“, für insgesamt 24 Städte zur Einstellung des Anstellwinkels der oberen Rahmenplatte auf. Die obere Rahmenplatte trägt die Skala eines Schattenquadrats. Unten ist mittig ein Vi- sierlineal mit Lochvisier drehbar gelagert. In den Rahmen ist ein Halbkreisbogen eingesetzt mit einer Teilung 0°–90°–0° für das Visierlineal sowie der Teilung VI–XII–VI für die Sonnenuhr, die mit Hilfe der Polhöheneinstellung für einen beliebigen Ort eingestellt werden kann. Der Schattenwerfer ist verloren. Die Freiflächen aller Rahmenteile sowie die Unterseite der Kompassbüchse weisen feines Blattranken-, Roll- und Beschlagwerk auf.

Vertikalsonnenuhr

Die Sonnenuhr befindet sich auf einer rechteckigen Tafel, die mit Hilfe einer ausklappbaren Stütze, die zugleich als Schattenwerfer fungiert, aufrecht gestellt werden kann. Wird der Träger eingeklappt, kann die Sonnenuhr für den Transport flach zusammengelegt werden. Vorderseite: Die Tafel trägt auf der Vorderseite am Rand u-förmig die Skala einer Vertikalsonnenuhr mit VI–XII–VI und Teilung 1/8 Stunde durch unterschiedlich lange Skalenstriche, die von einer Sonne mit Flammenstrahlen ausgehen. Der Schattenwerfer ist ein für etwa 50° als Rahmen gestaltetes, einklappbares Dreieck, dessen untere Seite als halbrunder Bogen ausgeführt ist. An die Spitze des Dreiecks ist seitlich eine Kompassbüchse, innen Silber mit Missweisungskorrektur, angefügt. Dieses Dreieck dient zugleich als Stütze für die zur Zeitanzeige aufgeklappte Sonnenuhr. Neben dem unteren Scharnierhaken ist ein kurzer, drehbarer Haken zur Arretierung angebracht, dessen Spitze abgebrochen ist. Die Rückseite weist eine drehbare Scheibe mit einer 24-teiligen Windrose auf, deren Spitzen in Abstufung der Windrichtungen unterschiedlich gestaltet sind, mit halbseitig schraffierten Spitzen, als geflammter Strahl bzw. als dünne Spitze. Um diese sind umlaufend zwei Skalen mit 1–24 und 2 x 1–12. Der Schmuck der Vorderseite besteht aus einer halben Sonne mit geflammten Strahlen, der der Rückseite aus schmalen Bändern und an den Schmalseiten stark ausgearbeitetem Rollwerk.

Horizontalsonnenuhr, Butterfield-Typ

Die ovale Grundplatte ruht auf der Kompassbüchse und einem kurzen profilierten Säulenfuß. Sie weist 4 Skalen auf mit 4–12–8, IIII–XII–VIII, 5–12–7 (wiederholt) mit Halb- und Viertelstundenlinien für die Polhöhen 43°, 46°, 48° und 51°. Das Poldreieck ist abklappbar, die Polhöhenskala reicht von 40° bis 60°. Die Halterung des Poldreiecks ist beidseitig als Vogel gestaltet, dessen Schnabel als Zeiger fungiert. Der Kompass mit dem Durchmesser von 2,2 cm trägt auf der Skala die französischen Bezeichnungen der Haupthimmelsrichtungen „NORT“, „EST“, „SVD“, „OVEST“. Die Unterseite der Grundplatte und die Unterseite der Kompassbüchse tragen eine Polhöhentafel für 20 Orte mit Angaben für Grad und Minute, dazu ist hier die mit Blatt- und Rollwerk verzierte Feder für das Poldreieck montiert. Am Fußpunkt des Schattendreiecks ist eine dörfliche Landschaft, auf der Unterseite des Kompasses im Zentrum eine große Blume vor einer Landschaft und einer Burganlage, am Himmel eine langstrahlige Sonne; dazu „il me faict uiures“. Die Feder des Poldreiecks an der Unterseite der Grundplatte ist mit feinen Ranken graviert. Zur Uhr gehört ein silbernes, mit rotem und gelblichem Samt ausgekleidetes, ovales, unverziertes Etui.

Äquatorialsonnenuhr, Kreuzsonnenuhr

Die als Kreuz ausgebildete Sonnenuhr ist auf einer dreieckig-geschwungenen Grundplatte montiert, die von drei profilierten Säulenfüßen getragen wird. In diese Platte ist an der Südseite der Kompass (Durchmesser 5,5 cm) mit einer 8-teiligen Windrose und deutschen Haupthimmelsrichtungen vertieft eingelassen, die Missweisung kann mit einem Nadelzeiger von 0°–40° eingestellt werden. An der Nordseite ist der kreuzförmige Skalenträger befestigt. Er ist mit Hilfe eines an die Unterseite des Kreuzes angefügten Kreisbogens für Polhöhen von 0°–90° höhenverstellbar. Die an allen Kreuzarmen befindlichen Skalen geben die Möglichkeit der Zeitanzeige vonSonnenauf- bis -untergang: 1. Ostseite des Kopfstückes: 3–5. 2. Ostseite des Schaftes: 6–9. 3. Südseite des westlichen Querarms: 9–11. 4. Südseite des östlichen Querarms: 12–3. 5. Westseite des Schaftes: 3–6. 6. Westseite des Kopfstückes: 6–9. Alle Skalen weisen Halb- und Viertelstundenlinien auf. Die Grundfläche ist mit Ranken und Blattwerk verziert. Die Kompassskala hat mehrere Sterne, die Westrichtung ist mit mehreren Sternen markiert.

Allgemeines Uhrtäfelchen nach Regiomontan

Vorderseite: Hier stehen die Skalen für die Zeitbestimmung mit einem darüber drehbaren 3-teiligen Arm.Oben sind horizontal die Linien für die Polhöhe (geographische Breite) des Benutzungsortes, vertikal die sich verjüngenden Linien für den Sonnenort, einstellbar nach dem Kalender (abgekürzte Monatsnamen) oder dem Stand der Sonne im Tierkreis (Symbole der Tierkreiszeichen). Links am Rand ist eine weitere Skala für den Sonnenort sowie die großflächige Skala für die Stundenangabe mit Viertelstundenanzeige. Beidseitig der oberen Skala findet sich die Angabe für den Ort der Sonne im Tierkreis, darüber „Elevatio Poli Tubingae 48 Grad 30 Min:“. Diese Linie ist stark hervorgehoben. Rückseite: Diese Seite wird auf der ganzen Fläche eingenommen von der Tafel „Elevatio Poli“, der geographischen Breite (Polhöhe) mit Grad und Minuten für 102 Orte in einer dreispaltigen Tabelle. Enthalten sind Orte in ganz Europa (Stuttgart 48°40´), aber auch von Grönland, Nordafrika, Mekka, Sumatra, Mexiko und Troja. Die Spaltenteilung ist graviert und gefärbt. Links oben ist das Loch für ein Fadenpendel eingebohrt, dafür befindet sich am Rand der rechten und unteren Seite die Skala 0°–90° mit farbig markierter Gradteilung. An der oberen Kante sind sorgfältig die würfelförmigen, mit einem kleinen Loch versehenen Visiere ausgesägt. Zur Zeitbestimmung wird zunächst die Spitze des dreigliedrigen Zeigers, an der ein dünner Faden eingesetzt wird, auf der sich verjüngenden oberen Skala auf den Ort der Sonne im Tierkreis (auf den vertikalen Linien) sowie die geographische Breite (auf den horizontalen Linien) eingestellt. Ohne die Spitze des Zeigers mit dem Faden zu verstellen, wird nun der Faden auf den Sonnenort auf der linken Skala (mit Kalender) eingestellt und der Schnittpunkt mit einem Knoten, besser mit einer auf dem Faden verschiebbaren Perle markiert. In einem letzten Schritt wird die Perle frei pendelnd gelassen und die Visiereinrichtung an der oberen Kante so auf die Sonne gerichtet, dass das Sonnenlicht durch die vordere Öffnung auf die hintere fällt. Der über der Stundenskala frei pendelnde Lotfaden gibt darauf mit seiner Perle oder dem Knoten die Zeit an. Das sog. „Allgemeine Uhrtäfelchen“ („Quadratum horarium generale“) wurde von Johannes Regiomontan (1436–1476) entworfen und seinem astronomischen Kalendarium, auf Pappe gedruckt und mit einem Messingzeiger versehen, beigedruckt. Das Instrument dient als Sonnenuhr der Zeitbestimmung sowie der Messung der Höhe der Sonne oder eines anderen Objektes am Himmel oder auf der Erde. Für die Funktion sind die Angaben der geographischen Breite des Beobachtungsortes gemäß der Tafel auf der Rückseite nutzbar.

Äquatorialsonnenuhr mit mechanischer Minutenanzeige

Die Sonnenuhr besteht aus einer auf vier festen Zylinderfüßen ruhenden Grundplatte, in deren Mitte ein Kompass mit gravierter Silberplatte, darauf mit einfachem Kreuz die abgekürzten Haupthimmelsrichtungen mit Missweisung 20° Ost, vertieft eingelassen ist. Die Kompassnadel ist aus gebläutem Stahl. An der Grundplatte ist ein vierspeichiger Trägerkreis mit einem Zahnkranz in der oberen Hälfte sowie dazu gegenüber eine ausziehbare Stütze zur Polhöheneinstellung von 30° bis 55° mit einem Lotpendel befestigt. Um den Mittelpunkt des Trägerkreises ist ein Arm drehbar, an dem sich eine mit einem gebogenen Glas verschlossene Büchse mit Räderwerk sowie einem emaillierten Zifferblatt mit vergoldeten Zeigern befindet. Die Spitze trägt die Auffangeinrichtung des Sonnenlichtes. Das Zifferblatt ist weiß emailliert mit schwarzen Ziffern, I–XII für die Stunden, 0–60 für die Minuten. Die Auffangfläche besteht aus einem kleinen rechteckigen Plättchen mit einem mittigen Loch, dem Sonnenöhr. Daran angesetzt ist ein halbkreisförmiger Ring mit leicht vertiefter und geschwärzter Mittellinie. Es handelt sich hier um eine Reisesonnenuhr mit mechanischer Anzeige, die in zusammengeklapptem Zustand in einem (verlorenen) flachen Etui mitgeführt werden kann und zum Gebrauch mit wenigen Handgriffen einzurichten ist. Hierfür wird zunächst an der schmalen Stütze die geographische Breite (Polhöhe) des Aufenthaltsortes eingestellt und der im oberen Halbkreis mit einem Zahnkranz versehene Trägerkreis der Anzeigeeinrichtung in diesen eingehakt. Mit Hilfe des in die Grundplatte eingelassenen großen Kompasses wird die Uhr dann in die Nord-Süd-Richtung und mittels des Lots waagerecht gestellt. Zur Anzeige wird der Arm mit dem Anzeigemechanismus so gedreht, dass der durch das Sonnenöhr fallende kleine Lichtfleck genau auf die Mittellinie der Auffangfläche trifft. Dabei wird die Drehung des Trägerarms mittels des Räderwerks auf die Zeiger übertragen, die mit Minutengenauigkeit die Zeit angeben. Auf dem Kompassboden findet sich in Randumschrift die Signatur „Sutterleiffi In CONSTANTZ“, auf der Unterseite der Kompassbüchse die Aufschrift „Sonnen=Minuten=Uhr“. Der Hersteller war Konrad Sauterleuter, gest. am 21.8.1795, in Konstanz als Uhrmacher nachweisbar.

Klappsonnenuhr

Zwei Elfenbeinplatten mit vierteiligem Fadenscharnier verbunden. Die untere Platte weist eine Aussparung zum Aufstellen der oberen auf. 1a: Unten Monduhr mit drehbarer Messingscheibe zur Einstellung des Mondalters sowie über ein Loch in der drehbaren Scheibe auch der Mondphase mit einem Mondbild; Skalen für das Mondalter 1–29 [1/2], 2 x 1–12; auf der vergoldeten Messingscheibe mit Zeiger und stilisierter 12-teiliger Windrose 2 x 1–12. Beschriftung oben: „ICH CAMPAST GENAND/ WEIS DEN WEG AVF/ WASSER VND/ LAND VND DIE STVND BEY/ TAG VND NACHT WEN/ MAN MICH NVR BRAV/CHEN MAG“. Am Rand umlaufend ein schmaler Rahmen mit regelmäßigen Punkten; zwischen Schrift und Monduhr ein doppelter Zierrahmen. 1b: Oben Skala zur Anzeige der „TAGLENG“ mit 8–16 im Skalenfeld, die Monate sind bezeichnet mit den zugehörigen Tierkreiszeichensymbolen, der Schattenwerfer ist ein kurzer Stift; unten Skala der Vertikaluhr mit VI–XII–VI, dazu Stunden-, Halbstundenlinien, die Viertelstunden als kleine Punkte; in der rechteckigen Skala ein Schriftfeld für die obere Skala mit „DIE SPICZ/ ZEIGT DES/ TAGS SEIN/ AB VND ZV/NEMEN VND/ DIE ZWÖLFF/ ZAEICHEN“. 2a: Oben ein Kompass mit dem Durchmesser von 3,8 cm, Missweisungskorrektur ca. 8°; unten in einer Kugelkalotte eine Skala für die italienischen Stunden mit 8–24 und Bezeichnung der Linien für „CANCER“, „LIBRA“ und „CAPRICORNVS“. Als Schattenwerfer ein Schattenstift, darunter eine stilisierte Windrose; am Rand u-förmig ein Rahmen mit der Skala der Horizontalsonnenuhr mit 4–12–8, dazu Stunden-, Halbstundenlinien, die Viertelstunden als kleine Punkte, die Nordrichtung mit heraldischer Lilie, am Rand die Himmelsrichtungen „ORTVS“, „MERIDIES“ und „OCCASVS“. 2b: Zierleiste mit Punkten und eine einfache Rahmenleiste, darin die Anweisung „WEN ICH CAMPAST/ RECHT SOL WEISEN SO RICHT/ MICH NICHT NAHE BEI EISSEN“, im Mittelfeld die Signatur, an der Scharnierseite die Buchstaben „W“ und „B“. Verzierungen mit Punktbändern, stilisierter Windrose, 2a neben dem Kompass rechts und links je ein Windköpfchen, darüber eine heraldische Lilie, Beschriftungen rot/schwarz. Auf Seite 2b „HANS DVCHER“, dazwischen das Meisterzeichen, die gekrönte Schlange, auf 2a zwischen Kompass und Kugelkalotte die Jahreszahl 1583.

Ringsonnenuhr, Zweikreisinstrument

Meridianring mit Polhöheneinstellung 0°–80° am Haltering, Äquatorring mit Polhöhenangaben für europäische Städte; Äquatorring mit Stundenskala an der Oberseite, III–XII– IX, Halbstundenteilung, an der Innenkante ohne Bezeichnungen fortgesetzt.

Äquatorialsonnenuhr, Augsburger Typ

Die rechteckige Grundplatte aus Messing ruht auf drei Stiftfüßen. In einer großen Öffnung ist von der Unterseite die silberne Kompassbüchse angeschraubt. Der Kompass hat die lateinischen Haupthimmelsrichtungen „OR“, „OC“, Nord und Süd beide nur mit „E“, dazu eine Blattrosette und die Missweisungskorrektur 20° mit einem Pfeil. An der Südseite ein Lotrahmen; an der Westseite ist der Polhöhenbogen für 10°–90°. Der Skalenring mit 3–12–9 und mit Halbstundenlinien, die Linien fortgesetzt an der inneren Schmalseite, ist seitlich geschwungen und an der Südseite von gleicher Dicke. Auf einem Querstab ist über einer Feder der einseitige Polstab befestigt. Alle Funktionsteile sind abklappbar. Die silberne Feder für das Lotgestell befindet sich auf der Unterseite der Grundplatte. Auf den Zwickelfeldern der Grundplatte ist eine flächendeckende, fünfblättrige, halbe Blüte graviert. Der Lotrahmen ist aus Blüten zusammengesetzt. Die Unterseite des Kompasses ist am Rand mit einem Winkelband verziert, die Feder für den Lotrahmen mit kurzen Bögen. Zur Sonnenuhr gehört ein braunes lederbezogenes Pappetui mit Schließhaken, auf der Ober- und der Unterseite geprägte Rahmenlinien. Auf der Unterseite des Etuis Papieretikett, darauf handschriftlich: „N: 1735k“.

Horizontalsonnenuhr

Auf einer quadratische Platte, darauf Skalenbänder mit IIII–XII–VIII, 4–12–8, 4–12–8 (wiederholt), Halbstundenlinien; der Schattenwerfer, vermutlich ein Schattendreieck, fehlt. Am Rand sind die lateinischen Haupthimmelsrichtungen ablesbar. Auf der ganzen Fläche stehen mehrere Inschriften und symbolische Darstellungen sowie Wappendarstellungen der Familie Hornstein (Geweihstange und Krone). Oben befindet sich eine Widmungsschrift für Karl Heinrich von Hornstein (1668–1745): „CARL HEINRICH FREYHERR VON HORNSTEIN Hochfürstl: Hoch und Teütschmeist: Geheimer Rath und Hoff Raths Præsident Zu Mergentheim, Raths Gebietiger der Balleÿ Francken Commenthur Zu Kapffenburg Teütsch Ordens Ritter.“ Eine Widmung für Johann Heinrich von Hornstein (*1630) mit eingeschriebenem Chronodistichon befindet sich am unteren Rand: „Io HenrICo BaronI De HornsteIn sIt hIC annVs seMper beatVs.“ Auf der linken Seite weitere Inschrift „Carolus Heinricus, Magnorum nomina regum omina sunt Magni, Grandia crede Viri.“; auf der rechten Seite: „â cornu, et Saxo sortiris Carole nomen cornu hostempellis Saxi gravitate Gubernas.“ In allen vier Ecken Impresen mit Bild und Schriftband.

Ringsonnenuhr, Bauernring

Die Sonnenuhr besteht aus einem schmalen Messingring, der mittig umlaufend vertieft und teilweise geschlitzt ist. Er trägt innen auf einem Steg eine Stundenskala 4–12–8 in paarweiser Anordnung. An der Außenseite sind beiderseits des Schlitzes ebenfalls paarweise die Monate mit ihren Anfangsbuchstaben eingeschlagen. In die äußere Vertiefung ist ein zweiter, dünner Metallstreifen mit einem Griff und einem Sonnenöhr verschiebbar eingesetzt. Wird das Sonnenöhr auf das Datum eingestellt, zeigt der Lichtfleck auf der Stundenskala die Zeit an. Dabei wird die Sonnenuhr frei hängend gehalten. Eine Öse an der Außenseite ermöglicht das Anbringen einer Kette. Der Bauernring ist im Umkreis der hochmittelalterlichen, um 1400 aufgegebenen Felsenburg Hexenturm als Lesefund aufgesammelt worden, doch kann vom baulichen Kontext nicht das Entstehungsdatum der Sonnenuhr abgeleitet werden. Zwar war die Konstruktionsweise von Bauernringen seit dem 15. Jahrhundert bekannt, doch vertritt das vorliegende Exemplar mit seiner Einstellmöglichkeit auf die Sonnendeklination einen Typus, der erst Ende des 17. Jahrhunderts entwickelt wurde.

Hohlflächensonnenuhr, Skaphe

Im Jahr 1843 wurden bei Ausgrabungen in Hofen bei Stuttgart mehrere Teile einer Sonnenuhr gefundenen, die zu einem unvollständigen Kugelsegment zusammengefügt werden konnten. Die unten leicht abgeflachte Halbkugel wurde aus einem zylindrischen Block herausgearbeitet. Die Unterseite schließt zur horizontalen Aufstellung gerade ab, wobei im Zentrum der Standfläche eine nahezu quadratische, etwa 8,5 x 8,9 cm große erhöhte Fläche zum Verzapfen stehen gelassen wurde. Die Einordnung des Gesteins schwankt in der Literatur zwischen Travertin und Bimsstein, jüngst erfolgte jedoch die Einordnung als Sandstein (Dank an Achim Lehmkuhl vom Staatlichen Museum für Naturkunde, Stuttgart). Auf der Innenseite der Schale sind in relativ grober Arbeit Stundenlinien eingeritzt. Die Abstände zwischen diesen Linien variieren. Bis auf die Meridianlinie enden sie oben und unten jeweils in einer querverlaufenden Linie, die die Wendekreise markieren. Ob die Löcher, die an den Schnittpunkten von Wintersonnenwendlinie und Stundenlinien zu sehen sind, Konstruktionshilfen darstellen, ist unklar. Schlieben errechnete, dass die Uhr für 42° geographischer Breite ausgelegt war, was einer Region in Mittelitalien entspricht. Der Gnomon ist nicht erhalten. Der obere, etwa 2,5 cm tiefe Schalenrand weist auf der Oberseite zwei Zierlinien auf. Die nach unten leicht eingezogene Außenseite ist vollflächig gestaltet: Über zwei wulstigen, umlaufenden Ringen fassen Zierlinien eine eingeschlagene Inschrift ein. Auf dem erhaltenen Teil sind am oberen Rand die Buchstaben „[…] NIVS ? TA[…]“ lesbar. Schlieben ergänzte die Inschrift auf „LICINIVS TARENTINVS“. Aufgrund des Fundzusammenhanges, der mehrere Münzen und eine Bronzefigurine umfasst, wird die Sonnenuhr auf das 2. Jh. n. Chr. datiert.

Äquatorialsonnenuhr, Augsburger Typ

Die quadratische, mit abgerundeten Kanten versehene Grundplatte ruht auf drei Kugelfüßen. An sie ist mittig von unten die Kompassbüchse angeschraubt. Der Kompass (Durchmesser 4,2 cm) weist auf der Skala außen die lateinischen Haupthimmelsrichtungen auf. Zur Korrektur der Missweisung lässt sich im Kompass eine Scheibe mit einem Pfeil drehen. Die zugehörige Skala ermöglicht die Einstellung 40–0–40 mit Gradteilung, die Einstellung erfolgt von der Unterseite der Kompassbüchse über einen kleinen, in einem Schlitz laufenden Hebel. Um die Pinne ist eine 8-teilige kleine Windrose graviert, deren Spitzen halbseitig schraffiert sind. An der Nordseite ist das Lot mit rundbogigem Lotrahmen und Klöppellot mit einer silbernen Feder an der Unterseite, an der Westseite der Polhöhenbogen mit 20°–90° angebracht. An der Südseite befindet sich der die Skala tragende, im Süden sich verjüngende Ring (Durchmesser 6,2 cm). In diesen ist die Skala mit 3–12–9 und Halbstundenlinien auf einem etwas breiteren Messingstreifen eingesetzt. An einem Querstab ist abklappbar der Polstab montiert. Das Lot, der Polhöhenbogen und der Skalenring können zum Transport eingeklappt werden. Der Rand der Grundplatte ist teilweise in Bögen ausgesägt und flächendeckend mit Rankwerk und Rautenfeldern graviert. Der Lotrahmen ist aus Ranken zusammengesetzt. Die Unterseite der Kompassbüchse ist mittig mit einer stilisierten Windrose verziert, die silberne Feder für das Lotgestell mit Rankwerk. Die Signatur befindet sich an der Südseite der Grundplatte, auf einem geglätteten Schriftband „Nicolaus Ruge[n]das Augsp. 48 Gr.“.

Äquatorialsonnenuhr

An der Südseite der Grundplatte ist ein Kompass montiert mit der Missweisungskorrektur von 8° und den mit dem ersten Buchstaben abgekürzten deutschen Haupthimmelsrichtungen. An beiden Längsseiten sind mittig je ein kandelaberförmig gesägter und gravierter Träger angebracht, die die drehbar gelagerte Skalenscheibe halten. An der Nordseite bis zur Mitte der Platte befindet sich ein massiver Polhöhenbogen 0°–90° mit Gradteilung und in einer Aussparung ein Pendellot. Die kreisrunde, versilberte Skalenscheibe für 2–12–10 auf der Sommer- und 4–12–8 auf der Winterseite hat Halb- und Viertelstundenlinien. Um den Schattenstab herum ist beidseits eine Sonne mit Strahlen graviert. Die Einstellung der Polhöhe erfolgt über einen am Ende gegabelten Zeiger, der in den Polhöhenbogen eingreift. Die Sonnenuhr weist umfangreichen Schmuck auf. Die Grundplatte, der erhöhte Rand des Kompasses und der Polhöhenbogen sind mit Blumen und Blattranken verziert, die Halterung der Skalenscheibe ist als Säule mit einer Basis aus Ranken gestaltet. Die Unterseite ist leer.

Klappsonnenuhr

Die Sonnenuhr hat die Gestalt eines querformatigen Buches. Die beiden Platten sind durch ein vierteiliges Scharnier miteinander verbunden. Die Außenseiten sind mit vergoldeten Eckbeschlägen besetzt, der Buchrücken weist 7 Bünde auf. Zwei Schließen und ein Aufstellhaken. 1a: Diese Seite wird von einer 32-teiligen Windrose eingenommen, die Bezeichnungen A–Z, 24–32, die 32 mit einer heraldischen Linie markiert. An einem Träger vom Rand bis zur Mitte ist ein Zeiger mit beidseitig geschweiften Enden gelagert. Die Mitte ist mit dem Durchmesser 3,2 cm ausgeschnitten, wodurch auch im geschlossenen Zustand der Kompass sichtbar bleibt. 1b: Auf dieser Seite ist um die Öffnung herum die Skala einer Vertikaluhr eingefügt mit vii–xii–v, Halbstundenlinien und Viertelstundenmarken. 2a: Skala der Horizontalsonnenuhr 4–12–8, Halbstundenlinien und Viertelstundenmarken, mittig der Kompass mit dem Durchmesser 3,1 cm, Markierungen „S“, „ORI“, „M“, „OCCI“, Missweisung 8°. 2b: Skalen einer Nachtuhr mit „EPAGTA IVLIANA“, „EPAGTA GREGORI“, Skala für das Mondalter 1–29 [1/2], 2 x 1–12, mittig eine Messingscheibe mit Zeiger, „NACHT VHR“, 2 x 1–12. Außer den vergoldeten Beschlägen und Schließen ist die Sonnenuhr auf allen Flächen mit Blüten- und Rankwerk verziert, alle Flächen haben eine Randleiste mit Blütenranken. Die Beschriftungen sind rot/schwarz. Die Sonnenuhr weist keine Signatur auf, könnte jedoch aus der Werkstatt von Tucher stammen (vgl. WLM 1922-79).

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