Das Möbel gehört zu einem Ensemble aus einem Kanapee, vier Armlehnstühlen und vier Stühlen aus der Hohenzollern-Wohnung im Berliner Schloss. Es folgt im Wesentlichen dem ursprünglichen Entwurf Ferdinand Hesses und ist nur an wenigen Stellen etwas vereinfacht, jedoch ohne Beeinträchtigung der repräsentativen Gesamtwirkung. Hinsichtlich seiner prächtigen Wirkung und der Art der blumenverzierten Bezüge schließen sich Kanapee, Fauteuils und Stühle der verfeinerten französischen Einrichtungsmode der Zeit Napoleons III. an. Während die meisten Kanapees dieser Art historischen Stilvorbildern verpflichtet bleiben, verzichtet das Berliner Möbel auf solche Anleihen. Hier sind es vielmehr freie Formenerfindungen, die die konstruktiven Teile prägen, lediglich die eingerollten Akanthuszweige berufen sich auf bekannte Dekortraditionen. Mit einem hohen Maß an Kreativität hat er eine eigenständige Gestalt entwickelt, die zumindest am Berliner Hof einigen Anklang gefunden haben muss.
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