Die deutsche Kaiserkrone und das Monogramm beziehen sich auf Wilhelm I. oder II. und datieren den Wimpel in die Zeit nach der Kaiserkrönung 1871. Hiermit stimmt auch die Ornamentik der Stickereien überein, die deutliche Anklänge an orientalische Vorbilder mit indischen Palmenmotiven zu gotisierenden Bogenformen umbildet.
Tatsächlich läßt sich der Wimpel im Inventar des Schlosses Babelsberg von 1896 im Wohnzimmer der Prinzessin Luise nachweisen: "Ein {[blau]}seidenes Fähnchen an einem Bronceständer, mit W und Krone in Goldstickerei und 2 Troddeln etc." In sicherlich dekorativer Funktion bereicherte er dort die umfangreich mit Stickerei ausgestatteten Räume, die für die Besuchsaufenthalte der Tochter Wilhelms I. und Augustas, Luise Herzogin von Baden, eingerichtet waren (vgl. IX 1016).
de