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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Textil [IX 1011]
Ansbach: Wappen des Markgrafen von Ansbach, 1741-1757, IX 1011. (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Handrick, Roland (2000) (CC BY-NC-SA)
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Wappen des Markgrafen von Ansbach

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Beschreibung

Das Wappen läßt sich aufgrund der Komination mit dem brandenburgischen roten Adler im Herzschild und den Wappen von Stettin, Preußen, Magedeburg, Pommern, Mecklenburg, Cassuben, dem Herzogtum Wenden, Schlesien, Halberstadt, Crossen, Nürnberg, Minden, dem Fürstentum Schwerin, Cammin, dem Fürstentum Wenden, Ratzeburg, dem Herzogtum Rostock, Hohenzollern, der Grafschaft Schwerin, dem Herzogtum Stargard, Sayn, Wittgenstein, Homburg, Freusburg, Limpurg und Franken auf Karl Wilhelm Friedrich Markgraf von Brandenburg-Ansbach (1712-1757, Markgraf seit 1723) beziehen. Speziell die unteren beiden Reihen des Wappens erlauben eine sehr konkrete Datierung. Sie referieren die Wappen der Grafschaft Sayn, die durch Erbschaft von der Linie der markgräflichen Mutter 1741 dazugewonnen wurde, und die seither dem markgräflichen Wappen integriert waren. Nach Karls Tod führte sein Sohn und Nachfolger Friedrich Karl Alexander das Wappen zwar weiter, doch mit einer kleinen Veränderung: Er vertausche die Wappen von Sayn und Wittgenstein (die beiden mittleren Felder der zweiten Zeile von unten); zudem kamen während seiner Regentschaft durch die Erbschaft von Jülich-Cleve-Berg noch weitere Wappen dazu. Dadurch ist die Stickerei auf die kurze Zeitspanne zwischen 1741 und 1757 zu datieren. Wie das Wappen nach Berlin kam, ist nicht überliefert. Einerseits bestanden direkte verwandtschaftliche Beziehungen zum preußischen Königshaus, da Karl seit 1729 mit der preußischen Prinzessin Friederike Luise, Tochter Friedrich Wilhelms I. (1714-1784), verheiratet war. Andererseits kam das Markgrafentum 1792 an Preußen. Somit wird das Wappen schon zu Lebzeiten der Markgräfin oder aber spätestens mit dem Anschluß Ansbachs an Preußen nach Berlin gekommen sein. Wozu die Wappenstickerei ursprünglich diente, ist nicht überliefert. Ende des 19. Jahrhunderts ist sie sowohl durch das Inventar des Schlosses Charlottenburg von 1898 als auch durch ein Raumfoto Anfang des 20. Jahrhunderts in ihrer Verwendung als Kaminschirmbespannung bezeugt. Sie schmückte damals einen Neorenaissancerahmen in den Mecklenburgischen Kammern des Schlosses Charlottenburg. Deutlich zeigen aber die Schnittlinien, die an den Rändern das Stickgarn durchtrennen, dass das Wappen für diese Verwendung aus einem größeren Zusammenhang herausgeschnitten worden war. Auch die seitliche Beschneidung der Kartuschenranken und die oberen roten Zwickel, die unmotiviert erscheinen und wohl als hochgeraffter roter Samtmantel, dessen Innenseite der Hermelin bildet, zu ergänzen sind, weisen auf einen ehemals größeren Zusammenhang. In seiner Gestaltung erinnert die Wappenstickerei an die Parade-Pferdedecke mit preußischem Wappen (1744 und 1792) wohl aus dem Besitz Friedrich Wilhelms II., gestickt von den Berliner Goldstickern Hurlin, wenn auch dieses mit den edleren Materialien von Atlas, Metallgespinsten, Seide und Leder einen kostbareren Eindruck vermittelt. Doch ähneln sich die ungefähre Größe und die Drapierung des Hermelinmantels um das Wappen. Möglicherweise diente die Wappenstickerei daher ebenfalls als Pferdedecke.

Uta-Christiane Bergemann

Material/Technik

Wolle, Wollschnur, weiß: verschiedene Techniken, Plattstich, teils ineinander greifend, Knötchenstich, Anlegetechnik, Stielstich, Sternchenstich

Maße

Hauptmaß: Höhe: 71.70 cm Breite: 70.20 cm

Literatur

  • Bergemann, Uta-ChristianeStickereien, Berlin 2000 (Bestandskataloge der Kunstsammlungen. Angewandte Kunst. Textilien / Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg). , S. 17-18, Kat.Nr. 3, mit Abb
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Objekt aus: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

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