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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Skulpturensammlung [Skulpt.slg. 1552]
Leygebe, Gottfried Christian: Bildnis des Kurfürsten Friedrich Wilhelm (Relief), 1671, Skulpt.slg. 1552. (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Handrick, Roland (1965 - 2001) (CC BY-NC-SA)
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Reliefbildnis des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688) (Der Große Kurfürst)

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Beschreibung

Das äußerst fein ausgearbeitete Porträt zeigt den 51jährigen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg im strengen Profil nach rechts. Der Lorbeerkranz im Haar sowie als Umrandung des Medaillons, aber auch das angedeutete antike Gewand rückt den Dargestellten in die idealisierende Pose der Herrscherverehrung. Dabei erscheinen die Gesichtszüge sehr wirklichkeitsgetreu: Die Augenfältchen, die krumme Nase und das Doppelkinn verweisen auf die häufig dargestellten typischen Merkmale seines Aussehens. So verrät auch die Signatur unter Büste „1671. G. LEIGEBE. AD VIV: FECIT“, dass der Künstler das Werk ad vivum („nach dem Leben“) geschaffen hatte.

Das Bronzerelief entstand drei Jahre, nachdem der in Niederschlesien geborene und in Nürnberg ausgebildete Gottfried Leygebe (1630-1683) in Berlin als Münz- und Eisenschneider in den Dienst des Großen Kurfürsten trat. Außer Münzen und Medaillen schuf er u.a. Kanonenzierrat sowie die Reiterstatuetten der Kaiser Leopolds I. und Karls I. sowie des Großen Kurfürsten aus Eisen, ferner 1680 eine Statuette des Großen Kurfürsten als Heiliger Georg (vgl. Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, SMB PK, Inv.-Nr. 856, ehem. Kunstkammer Schloss Berlin).

Leygebe selbst beschrieb das hier vorgestellte Medaillon 1682 in einer Auflistung: „Sr. Churfürstl. Durchl. Bildtnis in ein Oval groß possirt und in Medall auffs Beste verschnitten, sol in grossen Sall zu Potzdam kommen.“ (so zit. bei Seidel, Paul: Der Große Kurfürst in der Plastik seiner Zeit, in: Hohenzollern-Jahrbuch, Berlin/Leipzig 1898, S. 97.) Für die qualitätsvolle Art seiner bildhauerischen Nachbearbeitung von Eisengüssen, wie hier an der Durcharbeitung der Haare, Lorbeerblätter oder des punzierten Hintergrundes sichtbar, wurde Leygebe sehr geachtet.

In den Festsaal des bis 1674 umgestalteten Potsdamer Schlosses kam das Porträt jedoch wohl nicht. Stattdessen ist es seit spätestens 1694 in der Königlichen Kunstkammer im Berliner Schloss nachweisbar. Von dort gelangte es in das 1877 gegründete Hohenzollern-Museum im Schloss Monbijou. Nach 1945 wurde es von der Schlösserverwaltung Potsdam-Sanssouci bewahrt. Seit der Wiedereröffnung von Schloss Caputh 1999 ist es im Alkoven des Schlafzimmers der Kurfürstin Dorothea, der zweiten Frau des Großen Kurfürsten, zu sehen.

Silke Kiesant

Material/Technik

Bronze, Bronzerelief

Maße

Hauptmaß: Höhe: 72.00 cm Breite: 64.00 cm

Literatur

  • Andreas Schlüter und das barocke Berlin, hrsg. v. Hans-Ulrich Kessler, Ausstellung, Berlin, Staatliche Museen zu Berlin Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, 2014, München 2014, S. 61-62, Kat. III.13, S. 61.
  • Der Große Kurfürst. Sammler, Bauherr, Mäzen 1620-1688, Ausstellung, Potsdam, Staatliche Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci, 1988, Potsdam 1988. , S. 32, Kat. I. 38, Abb. S. 24
  • Die Brandenburgisch-Preußische Kunstkammer. Eine Auswahl aus den alten Beständen, bearb. v. Josephine Hildebrand (Red.), Berlin 1981. , S. 130
  • Hohenzollern-Jahrbuch. Forschungen und Abbildungen zur Geschichte der Hohenzollern in Brandenburg-Preußen, hrsg. v. Paul Seidel, Berlin / Leipzig 1898. , S. 96-97, Abb. neben S. 96
  • Kugler, Franz: Beschreibung der Kunstschätze von Berlin und Potsdam. Beschreibung der in der Königlichen Kunstkammer zu Berlin vorhandenen Kunstsammlung, Bd. 2, Berlin 1838, Nr. 393.
  • Kunst in Berlin 1648-1987, bearb. v. Rosemarie Radeke / Ruth Strohschein, Ausstellung, Berlin, Staatliche Museen zu Berlin, 1987, Berlin 1987. , S. 58, 18
  • Nicolai, Friedrich: Beschreibung der Königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam, aller daselbst befindlicher Merkwürdigkeiten und der umliegenden Gegend, 3 Bde., 3. Aufl., Berlin 1786. , S. 796
  • Seidel, Paul: Der Große Kurfürst in der Plastik seiner Zeit, in: Hohenzollern-Jahrbuch, Berlin / Leipzig 1898. , S. 96-97, Abb. nach S. 96
  • Von allen Seiten schön. Bronzen der Renaissance und des Barock. Wilhelm von Bode zum 150. Geburtstag, hrsg. v. Volker Krahn, Ausstellung, Berlin, Staatliche Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, 1995 / 1996, Heidelberg 1995. , S. 554, Kat. 211
  • Schloss und Park Caputhbearb. v. Claudia Sommer (Text) / Petra Reichelt (Red.). , Berlin 2009 (Königliche Schlösser und Gärten in Brandenburg), S. 22
Karte
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Objekt aus: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei...

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