Um die Mitte des 18. Jahrhunderts erfand Johann Wilde, ein in Petersburg lebender bayrischer Violinist, die Nagelgeige, auch Nagelharmonika oder Eisenvioline genannt. Sie bestand gewöhnlich aus einem flachen kreis- oder halbkreisförmigen Korpus, dessen Decke mit abgestimmten Eisenstiften in kreisförmiger Anordnung bestückt wurde. Mit einem gut kolofonierten "gewöhnlichen Fiedelbogen" wurden die Eisenstifte angestrichen. Ein langer, quer über die Metallstifte führender Draht (Halte- Draht) sollte ein Abgleiten des Bogens verhindern. Zum Spielen stellte man das Instrument auf den Tisch oder hielt es in der Hand.
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