Das auch als "Säulenhaus" berühmt gewordene Doppelwohnhaus (heute Teil des Wohnblocks Friedrich-Ebert-Straße 105-108) wurde 1768 nach Plänen von Carl von Gontard auf der Westseite der Nauenschen Plantage (bis 1945 Wilhelmplatz, seitdem Platz der Einheit) errichtet. Vorbild war die Dogana di Terra in Rom, das Römische Landzollamt. Es wurde 1695 unter Papst Innozenz XII. von Francesco Fontana hinter die Ruinenfront des 145 n.Chr. errichteten Hadrianstempels eingebaut. Gontard entnahm für seinen Entwurf die korinthische Kolossalordnung des Vorbilds, vermied aber dessen Ruinencharakter. Und statt elf wählte er zwölf Säulen. Links vom Portal verlief die Brandwand. Laut Manger war der Erstbewohner in der Nr. 27 (links) ein gewisser Fasoli, vermutlich ein italienischer Kaufmann, und in der Nr. 26 (rechts) der Kammerdiener Zeising. Das Haus wurde 1945 zerstört und dessen gesicherte Ruine nach anfänglichen Wiederaufbauplänen, u.a. sollte hier das Kino "Colosseum" entstehen, 1958 beseitigt. (Thomas Sander, 2014)
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