In unmittelbarer Nähe zum Berliner Tor ließ Friedrich II. 1756 nach Entwurf von Heinrich Ludwig Manger ein Wohn- und Manufakturgebäude für den Schweizer Uhrmacher Fischer errichten. Dieser war vor allem durch die Fertigung von Klavier- und Flötenuhren bekannt geworden. Das zweigeschossige und von einem hohen Walmdach gedeckte Haus Berliner Straße 2 hatte dreizehn Achsen zur Berliner und drei Achsen zur Tuchmacherstraße (heute Charlottenstraße). Zur Berliner Straße lag ein dreiachsiger Risalit, dessen Mitte sich das Rundbogenportal befand. Alle Öffnungen im gebänderten Erdgeschoss hatten sphärische Bögen, die im Risalit Büsten und einen Schlusssteinkopf aufwiesen. Die Fenster im Obergeschoss besaßen geschweifte Verdachungen, unter denen sich im Risalit feinste Rokokokartuschen mit Blütenzweigen befanden; die Fenster hier waren zweifach hinterlegt. Das Zwerchhaus stammt wohl aus späterer Zeit, ebenso wie die Attika mit den Antefixen und die Ladeneinbauten. Das Haus wurde 1945 zerstört. (Thomas Sander, 2014)
de