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Museum Eberswalde Holzbildtafeln [0001240]
Holzbildtafel "Am Turnplatz" (Museum Eberswalde CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Museum Eberswalde (CC BY-NC-SA)
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Vorschuss-Verein 1907: "Am Turnplatz"

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Beschreibung

Betrachtet man sich dieses erodierte Gelände zwischen Drachenkopf und dem Schanzenberg, etwa auf Höhe der Danckelmannstraße, käme man kaum auf den Gedanken, dass es hier einmal einen Turnplatz gab. Doch wurde 1849 tatsächlich an dieser Stelle ein solcher Platz auf Initiative des örtlichen Handwerkervereins und unter maßgeblicher Beratung des Berliner Germanistikprofessors und Aktivisten der Turnbewegung, Dr. Hans Ferdinand Maßmann (1794-1874), eingerichtet. Nur zwei Jahre später gedachte man den Platz mit einem Labyrinth, dem sog. Eberswalder Wunderkreis, zu vervollständigen. Eigentlich war es nur die Wiederaufnahme einer alten Tradition, denn schon 1609 hatte der damalige Rektor Christian Wachtmann auf dem Gelände des Hausberges (etwa an Stelle der heutigen Bruno-H.-Bürgel-Grundschule) ein solches Labyrinth angelegt. Dabei handelte es sich laut Bellermann um „Schneckenwindungen nach verschiedenen Richtungen, die durch den ausgestochenen Rasen bezeichnet sind, in einer Kreisfläche von 60 bis 70 Fuß (1 Fuß = 31,38 cm) im Durchmesser. Diese Windungen haben zwei Eingänge neben einander. Wenn man von einem derselben den geschlungenen Pfad verfolgt, so kommt man nach etwa 800 gemachten Schritten aus dem anderen Eingange wieder heraus. Die Bahn ist etwa ½ Fuß breit, und 4 bis 5 Zoll (1 Zoll = 2,62 cm) tief.“ (Bellermann 1829, S. 53) Hier fanden also schon im 17. Jahrhundert Wettrennen statt. Um 1840 war der alte Kreis, der bislang jedes Jahr erneuert wurde, durch den Sandabbau bedroht und so wurde 1855 der neue Kreis auf dem Turnplatz eingeweiht. Schon um 1890 war die Anlage wohl recht verwildert und 1910 gab man den Turnplatz mit dem Wunderkreis auf. [Thomas Sander]

Beschriftung: m.o.: Am Turnplatz; u.l.: Paul Stutterheim / Eberswalde.; m.u.: Credit-Bank 1907.

Material/Technik

Öl auf Holz

Maße

Höhe: 30, Breite: 41, Tiefe: 1,5 cm

Literatur

  • Bellermann, Johann Joachim (1829): Neustadt-Eberswalde: mit seinen Fabriken, Alterthuemern, Heilquellen, Umgebungen und seltenen Pflanzen: mit der Beschreibung des Klosters Chorin, des Cisterzienser-Ordens und der vorhandenen Urkunden. Berlin
  • Fischer, Ingrid (2002): Streiflichter der Stadtentwicklung vor und nach den Befreiungskriegen. In: Stadt Eberswalde, Museum in der Adlerapotheke (Hrsg.): Eberswalde als Bade- und Luftkurort 1795-1850. Eberswalde, S. 57ff.
  • Schmidt, Rudolf (1931): Orts- und Flurnamen des Stadtkreises Eberswalde. Eberswalde, S. 19f.
Karte
Museum Eberswalde

Objekt aus: Museum Eberswalde

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