Die Plakette mit der Aufschrift "1963 - 1983 / Städtisches Klinikum Berlin-Buch" erinnert an das 20jährige Bestehen des Klinikbetriebes in der DDR. Bis Ende der 1980er Jahre war das Klinikum Berlin-Buch im Bezirk Berlin-Pankow die größte Gesundheitseinrichtung in Deutschland.
Zwischen 1899 und 1929 ließ der Magistrat der Stadt Berlin in Buch fünf große in sich geschlossene Wohlfahrts-, Pflege- und Krankenhauseinrichtungen errichten. Architekt der Gesamtanlage war der Berliner Stadtbaurat Ludwig Hoffmann. - Als am 1. April 1906 die III. Städtische Irrenanstalt eröffnet wurde, prägte fortan der Komplex mit seinen 40 roten Backsteingebäuden das vormals beschauliche Bild von Schlossareal und Dorf mit seinen 400 Einwohnern.
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 änderten sich auch in Buch die Verhältnisse. Im Zuge der "Säuberung des Gesundheitswesens" wurden zahlreiche Mitarbeiter aus rassistischen und politischen Gründen entlassen. Das Pathologische Institut und das Hirnforschungsinstitut wurden in den Dienst der "Erbgesundheitspflege" gestellt. Das bedeutete unter anderem Zwangssterilisation und Tötung von "erbkranken Menschen".
Nach dem Krieg übernahm die Sowjetische Besatzungsmacht das Gelände als zentrales Lazarett für die Rote Armee. Nach der Rückgabe an die deutschen Behörden entwickelte sich das Klinikum zum größten Krankenhauskomplex der DDR. In den 1970er Jahren kamen zwei Neubauten hinzu: die Spezialklinik des DDR-Ministerrats (Regierungskrankenhaus) und die Klinik des Ministeriums für Staatssicherheit.
Infolge des gesellschaftlichen Umbruchs 1989/90 und der Privatisierung des Gesundheitswesens vollzogen sich auch in der Krankenhausstadt Berlin-Buch grundlegende Veränderungen. Heute zählt der Gesundheitsstandort Berlin-Buch zwanzig Kliniken mit mehr als 1.000 Betten. Am 1. Juni 2001 wurde das Klinikum Buch von dem privaten Krankenhausbetreiber Helios Kliniken GmbH übernommen.
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