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Landesmuseum Württemberg Ausstellung "Die Schwaben. Zwischen Mythos und Marke"

Ausstellung "Die Schwaben. Zwischen Mythos und Marke"

Wer ist schwäbisch? Was ist schwäbisch? Und warum überhaupt? Diesen Fragen spürt die Große Landesausstellung „Die Schwaben. Zwischen Mythos und Marke“ nach. Dabei präsentiert sie Klischees und Widersprüchliches rund um den Schwabenbegriff. Vor dem Hintergrund von fast 2.000 Jahren Kulturgeschichte wird der Wandel vielfältigster Schwabenbilder erkennbar, der sich bis heute fortsetzt. Eine Auswahl der Exponate aus den Beständen des Landesmuseums finden Sie hier.
Laufzeit: 22. Oktober 2016 bis 23. April 2017

[ 7 Objekte ]

Bildnis von Georg Mevius, Offizier des gräflich Montfort’schen Kreisregiments,...

Während des Holländischen Kriegs (1672–1677), an dem fast alle europäischen Mächte beteiligt waren, kommandierte Anton II. Graf von Montfort (1635–1706) ein Infanterieregiment des Schwäbischen Reichskreises. Sein Bildnis schmückte zusammen mit Porträts von montfortschen Hauptleuten die „Offiziersgalerie“ in Schloss Tettnang. Nach diesen Gemälden wurde einige Miniaturen gefertigt, darunter auch dieses Bildnis des Hauptmanns Georg Mevius. Er trägt ein ockerfarbenes Lederkoller mit einem schwarzen Kragen, einer weißen Spitzenhalsbinde, grünen Achselbändern und einer rote Gürtelschärpe, eine Hemdbluse, die an den Armen breit ausgebauscht ist, und Lederhandschuhe mit rotem Futter. In seiner linken Hand hält der Offizier einen braunen Schlapphut, mit der rechten ein Sponton, an seiner linken Seiten hängt ein Degen. [Matthias Ohm]

Medaille auf die Erfolge des U-Boots U 9 mit den „Wünschen eines...

Kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs, 22. September 1914, versenkte das deutsche U-Boot U 9 drei britische Panzerkreuzer. Die Stuttgarter Prägeanstalt Mayer & Wilhelm gab auf diese militärischen Erfolge eine patriotische Medaille heraus. Sie zeigt auf der Vorderseite die 1900 geborene Irmgard Mayer, die erste Enkelin des Firmengründers Wilhelm Mayer. Sie ist als „Schwabenmädel“ wiedergegeben, das den deutschen Soldaten ihre Wünsche übermittelt: Weitere Siege gegen England, Frankreich und Russland. [Matthias Ohm]

Medaille des Schwäbischen Reichskreises mit den Porträts des württembergischen...

Der evangelische Herzog von Württemberg und der katholische Bischof von Konstanz waren die beiden führenden Fürsten im Schwäbischen Reichskreis, zwischen denen es immer wieder Konflikte gab. Nach längerem Streit fanden Eberhard III. und Franz Johann von Altensumerau und Prasberg im Jahr 1662 zu einer Einigung. Die goldene Medaille, die aus diesem Anlass ausgegeben wurde, zeigt die Brustbilder der beiden Fürsten und nennt ihre Titel. Auf der einen Seite findet sich das Porträt des württembergischen Herzogs mit der Umschrift EBERHARD(us) D(ei) G(ratia) DUX WIRTEMB(ergiae) ET TEC(ciae) COM(es) MONT(is)P(elicardi) DOM(inus) IN HEIDENH(eim) – Eberhard von Gottes Gnaden Herzog von Württemberg und Teck, Graf von Mömpelgard, Herr in Heidenheim. Die andere Seite zeigt den Konstanzer Bischof Franz Johann mit der Umschrift FRANCISC(us) IOAN(nes) D(ei) G(ratia) EP(iscopu)S CONST(antiensis) D(omin)N(u)S AVG(iae) MAIOR(is) ET OENING(ae) – Franz Johann von Gottes Gnaden Bischof von Konstanz, Herr der Reichenau und von Öhningen. [Matthias Ohm]

Taler des Schwäbischen Reichskreises, 1694

Im Jahr 1694 gab der Schwäbische Reichskreis Taler heraus, die in den Prägestätten Stuttgart und Augsburg geschlagen wurden. Die Münzen zeigen auf der einen Seite das Wappen des Kreises, die drei staufischen Löwen, und auf der Rückseite die Wappen seiner beiden wichtigsten Fürsten, des württembergischen Herzogs und des Konstanzer Bischofs. Die Inschrift auf dem Avers lautet: MONETA NOVA IMPERIALIS CIRCULI SUEVICI – neues Geld des Schwäbischen Reichskreises. Die Revers-Inschrift nennt Namen und Titel des Herzogs von Württemberg wie des Bischofs von Konstanz. Auf der Vorderseite finden sich unten Hinweise auf den Prägeort und den Hersteller dieses Talers: Zwischen den Enden der Palmzweige galoppiert ein Pferd, das Wappentier der Stadt Stuttgart, nach links, darüber hat der Stuttgarter Münzmeister Johann Jakob Wagner sein Monogramm (II–W) angebracht. [Matthias Ohm]

Dukaten des Schwäbischen Reichskreises, 1737

Im Jahr 1737 gab der Schwäbische Reichskreis Dukaten heraus, die in den Prägestätten Stuttgart und Augsburg geschlagen wurden. Die goldenen Münzen zeigen auf der Rückseite mit den drei staufischen Löwen das Wappen des Kreises. Auf der Vorderseite finden sich die Namen und Wappen seiner beiden wichtigsten Fürsten, des württembergischen Herzogs und des Konstanzer Bischofs. [Matthias Ohm]

Standarte eines Regiments des Schwäbischen Reichskreises, spätes 17./frühes 18....

Als einziger der zehn Reichskreise führte der Schwäbische ein eigenes Wappen, das aus zwei Elementen bestand, die an zwei Vorgängerinstitutionen erinnerten: Das Kreuz wurde vom Schwäbischen Bund übernommen, einem spätmittelalterlichen Zusammenschluss der schwäbischen Reichsstände. Die drei Löwen, die auch das Wappen des heutigen Bundeslandes Baden-Württemberg schmücken, stehen für das staufische Herzogtum Schwaben im Hochmittelalter. Das Wappen schmückt auch diese Standarte eines Regiments des Schwäbischen Kreises, vermutlich eines Kavallerie-Regiments. Sie stammt wohl aus den Jahren um 1700, einer Zeit, in der die Truppen des Kreises gegen osmanische und französische Heere aktiv waren. [Matthias Ohm]

Medaille von Karl Schwenzer auf die Vollendung des Ulmer Münsters, 1890

Als am 31. Mai 1890 auf den Westturm des Ulmer Münsters die Kreuzblume aufgesetzt wurde, war der höchste Kirchturm der Welt vollendet. Mit seinen 161 Metern übertraf das Ulmer Münster den Kölner Dom um vier Meter. Die Medaille, die Karl Schwenzer auf die Fertigstellung des Ulmer Münsters schuf, zeigt auf ihrer Rückseite das Gebäude von Südwesten und betont so die imposante Westfassade. Diese Medaille wurde in verschiedenen (Edel-)Metallen geprägt: neben 817 Exemplaren in Silber und 523 in Bronze auch 58 in Gold, die ein Gewicht von 15 Dukaten haben. [Matthias Ohm]

[Stand der Information: ]