Bei den Ausgrabungen in einem als Kohlebunker genutzten Travertinsteinbruch in Bad Cannstatt konnte ein Basislager freigelegt werden, von dem aus die Frühmenschen Jagdausflüge unternahmen. Größere Travertinplatten stellen die Reste von Behausungen, vielleicht die Beschwerung von Zelten, dar. Zahlreiche Steinwerkzeuge des Homo erectus lagen vermischt mit Schlachtabfällen von Nashorn, Bison, Auerochse (Ur), Rothirsch, Riesenhirsch, Wildpferd, Dachs und Biber auf dem Lagerplatz. Von den großen Langknochen wurden, wie bei dem Mittelhandknochen eines Urstieres, die Gelenkenden abgeschlagen, um an das nahrhafte Knochenmark zu gelangen.
[Fabian Haack]
Abgeschlagenes Gelenkende eines Wildrindknochens
Beschreibung
Material/Technik
Knochen
Inventarnummer
[S 2016,46]
Gehört zu
Steinzeit
Archäologische Sammlungen
LegendäreMeisterWerke. Kulturgeschichte(n) aus Württemberg
Teil von
Literatur
- Landesmuseum Württemberg (2012): LegendäreMeisterWerke. Kulturgeschichte(n) aus Württemberg. Begleitband zur Dauerausstellung. Stuttgart, S. 20f.
- Wagner, E. (1995): Cannstatt I. Großwildjäger im Travertingebiet, Forschungen und Berichte zur Vor- und Frühgeschichte in Baden-Württemberg, Band 61. Stuttgart
- Württembergisches Landesmuseum, Keefer, Erwin (1993): Steinzeit. Stuttgart, S. 33-36.
Laufende Ausstellungen
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