Der Altar stellt eines der Zeugnisse der Mithrasverehrung innerhalb der Angehörigen der römischen Armee dar und belegt darüber hinaus ein Mithrasheiligtum in Murrhardt. Dieses wurde in der zweiten Hälfte des 2. Jh. n. Chr. errichtet und im späten 2./frühen 3. Jh. durch den in Murrhardt stationierten Tribunen Sextus Iulius Florus Victorinus von Grund auf renoviert. Die Lage des Mithräums ist nicht bekannt.
Der Altar wurde beim Ausgraben des Mühlbachs gefunden, dann in ein Haus verbaut und im Jahre 1675 schließlich an die alte Abtei versetzt. Wann der Stein nach Stuttgart kam, ist nicht bekannt, 1695 war noch in Murrhardt, 1757 wird er in Stuttgart erwähnt.
Der Altar ist im Limesmuseum Aalen ausgestellt.
[Nina Willburger]
Altar für Mithras
Beschreibung
Beschriftung/Aufschrift
S(oli) I(nvicto) M(ithrae)
SEX(tus) IVLIVS
D(ecimi) F(ilius) HOR(atia) FLO
RVS VICTORI
NVS TRIB(unus) CO[H(ortis) ] XXIIII V(oluntariorum) C(ivium) R(omanorum) TEM[P(lo)]
A SOLO RESTITV
[TO] VOTVM PRO
[SE] AC SVIS SOLVIT
Dem unbesiegbaren Sol Mithras hat Sextus Iulius Florus Victorinus, Sohn des Decimus, Tribun der 24. Kohorte freiwilliger römischer Bürger durch Wiederherstellung des Tempels von Grund auf das Gelübde für sich und die Seinen eingelöst.
Material/Technik
Schilfsandstein
Maße
- Länge
- 0.36 m
- Breite
- 0,63 m
- Höhe
- 1,20 m
Inventarnummer
[RL359]
Gehört zu
Kunstkammer der Herzöge von Württemberg
Teil von
Literatur
- CIL XIII (1905): Corpus inscriptionum latinarum. Vol XIII, II, 1. , 6530.
- Haug, Ferdinand; Sixt, Gustav (1914): Die römischen Inschriften und Bildwerke Württembergs. Stuttgart, S. 577f. Nr. 400.
- Sattler, Christian Friedrich (1757): Geschichte des Herzogthums Würtenberg und dessen angränzender Gebiethe und Gegenden, nach den merkwürdigsten Veränderungen in Staats- Kirchen- und Burgerlichen Wesen von den ältesten Zeiten bis auf das Jahr Christi 1260. Tübingen, S. 180. 194. 202 Taf. XII Abb
- Schwerheim, E. (1974): Die Denkmäler orientalischer Gottheiten im römischen Deutschland. Mit Ausnahme der ägyptischen Gottheiten. Leiden, S.275–276.
Links/Dokumente
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