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Ulmer Schwanenpokal (Landesmuseum Württemberg, Stuttgart CC BY-SA)
Herkunft/Rechte: Landesmuseum Württemberg, Stuttgart / H. Zwietasch (CC BY-SA)
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Ulmer Schwanenpokal

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Beschreibung

"Ulmer Schwanenpokal" wird ein aus farblosem Glas geblasener Römer genannt, dessen reiche Fassung aus vergoldetem Silber eine Begebenheit inschriftlich festhält, die sich in Ulm während des Spanischen Erbfolgkriegs im März 1703 zugetragen hat.
Bayerische Offiziere feierten in der Schwanenwirtschaft den Sieg über kaiserliche Truppen bei Passau. Auf das Wohl Bayerns und Frankreichs trinkend, forderten sie die Wirtin auf, es ihnen gleichzutun. Beherzt brachte diese stattdessen ein "Vivat!" auf Kaiser Leopold I. aus und warf ihr Trinkglas - diesen Römer - aus dem Fenster. Unerklärlicherweise ging das Glas auf dem Pflaster nicht zu Bruch, sondern blieb unversehrt. Zur Erinnerung an dieses Wunder ließ die Ulmer Schwanenwirtin den Römer später bei einem ortsansässigen Goldschmied fassen. Die Deckelbekrönung, ein kaiserlicher Doppeladler, dessen Herzschild von einem Amethyst gebildet wird, macht den Pokal zu einem Monument der Kaisertreue. Die plastischen Schwäne am Fußrand erinnern an den Schauplatz des Geschehens.
In Treibarbeit ist auf dem Deckel nicht nur das Bildnis Kaiser Leopolds I. (reg. 1658-1705), sondern auch dasjenige Kaiser Josephs I. (reg. 1705-1711), seines Nachfolgers, wiedergegeben. Dies lässt darauf schließen, dass der Schwanenpokal frühestens 1705, im Jahr des Regierungswechsels, angefertigt worden ist.
[Sabine Hesse]

Material/Technik

Glas, Silber, getrieben, gegossen und vergoldet, Amethyst

Maße

H. 28,2 cm

Inventarnummer

[WLM 1935-230]

Gehört zu

Kunsthandwerk
Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen

[Stand der Information: ]

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