Das Kultrelief zeigt die Tötung des Stieres durch Mithras. Als Zeichen von Werden und Vergehen in der Natur wachsen drei Ähren aus dem Schwanz des Stieres, ein Hund springt an dem Stier hoch und trinkt dessen Blut. Unter dem Stier macht sich ein Löwe zum Sprung bereit, daneben windet sich eine Schlange um ein Gefäß, ein Skorpion sticht in die Hoden des Stieres. Hinter Mithras sitzt ein Rabe. Um den Kopf des Stieres sind ein kleiner Altar, ein Opfermesser und eine Öllampe dargestellt. In den oberen Zwickeln des Reliefs lassen sich Sol mit Strahlenkranz und Peitsche sowie Luna mit Mondsichel und Peitsche erkennen.
Das Relief wurde in der Mauer eines Weinbergs bei Fellbach gefunden und war bereits 1583 in Stuttgart, heute ist es im römischen Lapidarium ausgestellt.
[Nina Willburger]
Mithrasrelief, Fellbach
Beschreibung
Beschriftung/Aufschrift
Buchstabe M rechts vor dem Kopf des Raben wurde erst in nachrömischer Zeit eingeritzt.
Material/Technik
Schilfsandstein
Maße
H. 1,37 m, B. 1,18 m, T. 0,30 m
Inventarnummer
[RL 413]
Gehört zu
Kunstkammer der Herzöge von Württemberg
Provinzialrömische Archäologie
Archäologische Sammlungen
Teil von
Literatur
- Filtzinger, Philipp (1980): Hic saxa loquuntur. Hier reden die Steine. Stuttgart, S. 181f., Nr. AS27
- Haug, Ferdinand; Sixt, Gustav (1914): Die römischen Inschriften und Bildwerke Württembergs. Stuttgart, S. 426-429, Nr. 300
- Ésperandieu, Émile (1931): Recueil général des Bas-Reliefs de la Gaule Romaine. Paris, S. 430, Nr. 682
Links/Dokumente
Laufende Ausstellungen
Im Römischen Lapidarium im Neuen Schloss werden etwa 100 Steindenkmäler aus einer Zeit präsentiert, als große Bereiche von Südwestdeutschland zu den römischen Provinzen Obergermanien und Rätien gehörten. Die ausgestellten Skulpturen, Reliefs und Inschriftensteine datieren von der Mitte des 1. bis um die Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr. Gegliedert nach Themenbereichen zeigen sie die Bedeutung von Steindenkmälern für die Rekonstruktion der Geschichte und Lebensumstände vor fast 2000 Jahren in Württemberg. Als Teil der Sammlung zur römischen Geschichte in Württemberg bilden die Steindenkmäler eine der wichtigsten historischen Quellengattungen unserer Landesgeschichte und beleuchten als einzigartige Zeugnisse die verschiedenen Aspekte des Lebens in den römischen Grenzprovinzen. Bitte beachten Sie, dass das Lapidarium nur nach vorheriger Anfrage per Mail (info@landesmuseum-stuttgart.de) oder Telefon unter 0711 89 535 111 geöffnet ist.
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