Herzog Johann Friedrich von Württemberg gab zu Beginn des Jahres 1622 Viertelgulden aus. Diese Münzen tragen auf dem Avers das vierteilige württembergische Herzogswappen und auf dem Revers einen Hirschen, das Wappentier Württembergs. Im Feld findet sich der Buchstabe S, der auf die Prägestätte Stuttgart verweist.
Während der Jahre 1622 und 1623 geriet das Herzogtum Württemberg in eine große ökonomische Krise. In diesen Jahren kam es zu einer starken Geldentwertung und Inflation. Daher gaben die württembergischen Herzöge keine Viertelgulden – Münzen im Wert von 15 Kreuzern – mehr aus, sondern höhere Nominale: halbe, ganze und sogar doppelte Hirschgulden mit einem Wert von 30, 60 und 120 Kreuzern.
[Matthias Ohm]
Viertel-Hirschgulden Herzog Johann Friedrichs von Württemberg aus der Münzstätte Stuttgart, 1622
Beschreibung
Material/Technik
Silber
Maße
Dm. 24 mm, G. 1,91 g
Inventarnummer
[MK 6684]
Gehört zu
Münzkabinett
Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
Literatur
- Klein, Ulrich und Raff, Albert (1993): Die württembergischen Münzen von 1374-1693. Ein Typen-, Varianten- und Probenkatalog, Süddeutsche Münzkataloge, Bd. 4. Stuttgart, Nr. 434.
- Ohm, Matthias (2015): Der württembergische Hirschgulden. Wirtschafts-, sozial-, geld- und literaturgeschichtliche Annäherungen an eine Münze der „Kipper- und Wipperzeit“, in: Rainer Albert (Hg.), Böses Geld, schlechtes Geld, falsches Geld. Tagungsband. Speyer, S. 83–102, Abb. 2.
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