Militärische Siege waren für das auf Expansion angelegte Römische Reich von großer Bedeutung und spielten eine wichtige Rolle für die Legitimation seiner Herrscher. Aus diesem Grund gehört die Siegesgöttin Victoria in vielfältigen Variationen zu den häufigsten Münzmotiven der Zeit. Auf diesem Aureus sieht man die Göttin, deren Flügel ihre Unbeständigkeit und Unvorhersehbarkeit symbolisieren, mit Palmzweig und Siegeskranz herbeieilen: Attribute, die auf den festlichen Triumphzug in Rom verweisen, der erfolgreichen Feldherrn und in späterer Zeit nur dem Kaiser vorbehalten war. Anlass zur Prägung dieser Münze war ein Sieg des Septimius Severus über das Partherreich im heutigen Iran 198 n. Chr. Interessant ist hier auch das Bild der Vorderseite, welches hintereinander gestaffelt die Büsten des Septimius Severus und seines Sohnes Caracalla, seit 198 n. Chr. Mitregent, zeigt. Die Umschrift IMPP (Imperatores) INVICTI PII AVGG (Augusti) erwähnt die Unbesiegbarkeit der Herrscher in direktem Bezug zum Rückseitenmotiv, nicht aber ihre Namen, wobei für den damaligen Betrachter die beiden Porträts zur Identifizierung offenbar ausreichend waren.
[Sonja Hommen]
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