Die Sicherung von Wohlstand und materieller Versorgung zeichnete in den Augen des römischen Volkes einen guten Herrscher aus, weshalb Personifikationen von Fruchtbarkeit, Ernte und Überfluss, wie Annona oder Abundantia, beliebte Motive der kaiserlichen Münzprägung waren. Ihre typischen Attribute, ein überquellendes Füllhorn sowie Kornähren in der rechten Hand, trägt auch die weibliche Person auf diesem Sesterz, die auf Grund der Benennung im Bildabschnitt als personifizierte ALIM(enta) ITAL(iae) angesprochen werden kann. Diese „Alimente“ waren als kaiserliche Versorgungsleistung zur materiellen Unterstützung benachteiligter Kinder von Nerva eingeführt und von seinem Nachfolger Trajan erheblich ausgeweitet worden. Das Kind, das links neben der Alimenta steht und über das sie schützend ihre Hand auszustrecken scheint, hält eine Schriftrolle in der Hand, die vielleicht eine Art Berechtigungsschreiben für diese kaiserliche Wohltat beinhaltet.
[Sonja Hommen]
Sesterz des Trajan mit Darstellung der Alimenta Italiae
Beschreibung
Material/Technik
Bronze
Maße
D. 31 mm, G. 24 g
Inventarnummer
[MK 23316]
Gehört zu
Kunstkammer der Herzöge von Württemberg
Münzkabinett
Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
Literatur
- Mattingly, Harold und Sydenham, Edward Allen (1926): The Roman Imperial Coinage, Bd. II: Vespasian to Hadrian. London, Nr. 459
- [] (1710): Cimeliarchium seu thesaurus nummorum tam antiquissimorum quam modernorum serenissimi principis Friderici Augusti ducis Wurtembergiae. Stuttgart, S. 20
Links/Dokumente
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