museum-digitalbaden-württemberg
STRG + Y
de
Museum Ulm Alte Kunst [L 1972.305]
Grundsteinlegungsrelief des Ulmer Münsters mit rückseitiger jüdischer Grabinschrift (Ulmer Museum CC BY-NC-ND)
Herkunft/Rechte: Ulmer Museum / Bernd Kegler, Ulm (CC BY-NC-ND)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Grundsteinlegungsrelief des Ulmer Münsters mit rückseitiger jüdischer Grabinschrift

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Das 1377 entstandene Grundsteinlegungsrelief des Ulmer Münsters stammt vom Brautportal des südöstlichen Zugangs zum Münster und wurde dort 1869 durch eine Kopie ersetzt. Es zeigt die symbolische Darbringung des Kirchenmodells durch Lutz Krafft (kniend) an Maria (links). Lutz Krafft legte als Vertreter der Ulmer Bürgerschaft im Juni des Jahres 1377 den Grundstein zur neuen Pfarrkirche. Weil sie der Heiligen Maria geweiht ist, wird ihr in der abgebildeten Szene das Abbild des Baues überreicht. Rechts im Relief ist das Wappen der Familie Krafft dargestellt, darauf eine Helmdecke und Büffelhörner als Helmzier. Die Person daneben, die die Hand auf die Schulter von Lutz Krafft legt, stellt seinen persönlichen Schutzpatron dar. Das runde Medaillon mit dem Adler im Hintergrund weist ihn als Johannes den Evangelisten aus. Als man 1869 das Relief vom Brautportal in das Innere des Münsters brachte, um es vor Verwitterung zu schützen, machte man eine erstaunliche Entdeckung: Die Rückseite des Reliefs trägt eine hebräische Inschrift, die belegt, dass das Relief ursprünglich als jüdischer Grabstein diente. Er bezeichnet das Grab eines Rabbis, der 1341 in Ulm gestorben war. Die Wiederverwendung des Grabsteins von 1341 als Grundsteinlegungsrelief nach 1377 ist ein Hinweis darauf, dass 1348/49 der Ulmer Judenfriedhof, im Bereich des heutigen Bahnhofs, verwüstet wurde. Da Grabsteine wegen ihres Materials einen beträchtlichen Wert darstellten, wurden sie bei weltlichen und kirchlichen Bauten wiederverwendet.
Dauerleihgabe der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde Ulm.

Material/Technik

Sandstein mit geringen Fassungsresten

Maße

H 76 cm, B 165 cm

Literatur

  • Ulmer Museum [Hrsg.] (2012): 5773. Eine neue Synagoge für Ulm. Ulmer Museum 2. Dez. 2012 - 20. Mai 2013. Ulm, S. 11
Karte
Museum Ulm

Objekt aus: Museum Ulm

Das Museum Ulm bietet mehr als 30 000 Jahre Kunst und Kulturgeschichte, präsentiert in 7 Gebäuden, u.a. in einem Kaufmannshaus der Renaissance sowie...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.