museum-digitalbaden-württemberg
STRG + Y
de
Museum Ulm Alte Kunst [1926.5474]
Jörg Syrlin d.Ä.: Zweigeschossiger Schrank, so genannter "Syrlin-Schrank" (Ulmer Museum CC BY-NC-ND)
Herkunft/Rechte: Ulmer Museum / Karl-Siegfried Mühlensiep, Neu-Ulm (CC BY-NC-ND)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Jörg Syrlin d.Ä.: Zweigeschossiger Schrank, so genannter "Syrlin-Schrank"

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Das bekannteste und kunstgeschichtlich bedeutendste Möbelstück des Ulmer Museums ist ohne Zweifel der so genannte "Syrlin-Schrank". Den Namen erhielt der traditionelle Truhenschrank aufgrund seines Herstellers, dem Ulmer Meister Jörg Syrlin d. Ä, der diesen Schrank signiert und datiert hat. Der mächtige Schrank besteht aus mehreren Teilen, in die er zerlegbar ist. Zwei truhenartige, vorn mit Türen versehene Kästen dienen der Aufbewahrung von Kleidung. Durch das Gürtelstück sind beide Kästen miteinander verbunden. Ungemein vielfältig sind die Schmuckelemente im Rahmen-, Sockel- und Gürtelbereich, die dem pflanzlichen (Ranken) wie auch dem architektonischen Formenrepertoire (Maßwerk) entstammen. In Kontrast zu den plastisch geschmückten Teilen stehen die flachen, mit Ahornholz furnierten Füllungen des Schranks. Die Bedeutung dieses Möbelstücks ist durch seine Qualität, seinen guten Erhaltungszustand und die Kenntnis seines Schöpfers, der Auftraggeber, des Ortes und Zeitpunktes seiner Entstehung überragend. Aufgrund der angebrachten Familienwappen ist davon auszugehen, dass der Schrank anlässlich der Hochzeit zwischen dem Ratsherrn Matthäus Lupin und der Kaufmannstochter Ursula Gienger 1495 in den Besitz des Brautpaares gekommen ist. Ursprünglich war der Schrank wohl anlässlich der Eheschließung von Hans Hutz und Veronika Gienger, der Tante von Ursula Gienger, 1465 entstanden. Das ursprüngliche Relief-Wappen der Familie Hutz ist vermutlich grob abgearbeitet und durch ein neues, lediglich aufgemaltes der Familie Lupin ersetzt worden. Auch auf den Nebenseiten sind die Wappen verändert worden. Der Schrank wurde also 30 Jahre nach der Herstellung in zweiter Verwendung innerhalb der Familie Gienger weitergegeben.

Material/Technik

Tanne, Rotbuche, Linde, Fichte, Ahorn, Zeder, Mooreiche; Wappen farbig gefasst; Eisenbeschläge

Maße

H 232 cm, B 203 cm, T 68 cm

Literatur

  • Ulmer Museum [Hrsg.] (2002): Michel Erhart & Jörg Syrlin d. Ä. Spätgotik in Ulm. Aust. Kat. Ulmer Museum 8. Sept. - 17. Nov. 2002. Ulm, S. 173ff., 235ff.
Karte
Museum Ulm

Objekt aus: Museum Ulm

Das Museum Ulm bietet mehr als 30 000 Jahre Kunst und Kulturgeschichte, präsentiert in 7 Gebäuden, u.a. in einem Kaufmannshaus der Renaissance sowie...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.