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Museum Ulm Alte Kunst [1913.3004]
Michel Erhart (Umkreis): Heiliger Christophorus (Ulmer Museum CC BY-NC-ND)
Herkunft/Rechte: Ulmer Museum / Oleg Kuchar, Ulm (CC BY-NC-ND)
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Michel Erhart (Umkreis): Heiliger Christophorus

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Beschreibung

Die Statue des Heiligen Christophorus stammt vermutlich aus einer Ulmer Kirche und kam nach der Reformation auf den Weinhof in Ulm, wo sie als Bekrönung einer 1548 entstandenen Brunnensäule gestanden hat. Darstellungen dieses Heiligen waren im Mittelalter weit verbreitet. Er gehört zu den 14 Nothelfern und war der Schutzpatron der Pilger, Reisenden, Schiffer, Fuhrleute und Lastenträger. Sein Anblick sollte vor einem plötzlichen Tod ohne den Empfang der Sterbesakramente schützen. Der Legende nach wollte Reprobus, wie er wohl ursprünglich hieß, nur dem Mächtigsten auf dieser Welt dienen, denn er war von ungewöhnlicher Größe und Stärke. Er suchte einen berühmten König auf, um ihm zu dienen. Als Reprobus bemerkte, dass sich dieser vor dem Teufel fürchtete, wandte er sich von ihm ab, um Satan zu dienen. Bald erkannte er dessen Furcht vor dem Gekreuzigten und so begab sich Reprobus auf die Suche nach Christus. Auf seinem Weg begegnete er einem Einsiedler, der ihm die Lehre Christi verkündete. Fortan wollte der Riese nur noch dem Einsiedler dienen und trug seitdem arme Wanderer über einen gefährlichen Fluss. Somit konnte er auch Christus dienen. Eines Nachts, als Reprobus bereits schlief, rief ihn eine Stimme mehrmals um Hilfe, um über den Fluss getragen zu werden. Als er zum Fluss ging, erblickte er ein Kind. Er nahm es auf seine Schultern, ergriff seinen Stab und stieg in den rauschenden Fluss. Aber das geheimnisvolle Kind wurde plötzlich zu einer schweren Last und die Fluten gingen über ihn hinweg, sodass den Riesen die Angst packte. Nun wurde ihm das Überirdische dieser Begegnung bewusst und am anderen Ufer gab sich das Kind als Christus zu erkennen. Während des Überganges hatte Christus den Riesen getauft und ihm den Namen Christophorus - der Christusträger - gegeben. In unzähligen Darstellungen hat die Bildende Kunst diese Episode des Flussüberganges geschildert, in der der Riese innehält und bemerkt, wen er da auf seinen Schultern trägt. So auch bei dem Ulmer Christophorus, bei dem der rauschende Fluss allerdings nur angedeutet ist. Von ergreifender Eindringlichkeit zeugt die aus dem Umkreis des bekannten Bildhauers Michel Erhart stammende Sandsteinskulptur, die wohl zu den schönsten Darstellungen dieses Heiligen in der deutschen spätgotischen Kunst zählt.

Material/Technik

Sandstein, vollrund mit geringen Fassungsresten

Maße

H 180 cm, B 76 cm, T 58 cm

Literatur

  • Ulmer Museum [Hrsg.] (2002): Michel Erhart & Jörg Syrlin d. Ä. Spätgotik in Ulm. Aust. Kat. Ulmer Museum 8. Sept. - 17. Nov. 2002. Ulm, S. 292ff.
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Museum Ulm

Objekt aus: Museum Ulm

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