Die Tafel ist zur Erinnerung an den Besuch des Großherzogs Karl Friedrich von Baden (1728-1811) und seiner Familie in Oppenau am 5. September 1807 entstanden. Aufgehängt war sie vermutlich im Gasthof Adler, wo dem neuen Landesherrn ein Essen gegeben wurde. Mit dem rechtsrheinischen Territorium des Hochstifts Straßburg war Oppenau durch den sog. Reichdeputationshauptschluss 1803 an Baden gefallen.
Als Chronogramm oder Jahreszahlvers wird ein Sinnspruch oder eine Inschrift bezeichnet, meist in lateinischer Sprache, bei der die Summe aller darin vorkommenden Buchstaben, die zugleich römische Zahlensymbole sind (I, V, X, L, C, D, M), die Jahreszahl des Ereignisses ergeben, auf das sich der Text bezieht. Die Zahlbuchstaben werden in Regel besonders hervorgehoben.
Der lateinische Text auf dem Oval lautet übersetzt: "Der königliche Führer Karl Friederich, der neue Herr der Ortenau, achtzigjährig, hat hier gespeist und seine Frau und seine 4 Söhne am 5. September" und "Gepriesen sei die fürstlich-königliche Familie". Die Summe der Zahlenwerte der beiden Textblöcke ergibt jeweils die Jahreszahl des Besuchs "1807".
Die Tafel ist wohl erst einige Zeit nach dem Besuch der großherzoglichen Familie in Oppenau entstanden, denn seinen achtzigsten Geburtstag feierte Karl Friedrich erst im November 1808.
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