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Museum Ulm Archäologie [AV A 6.1+2]
Tummler und Glockenbecher (Ulmer Museum CC BY-NC-ND)
Herkunft/Rechte: Ulmer Museum / Wolfgang Adler, Stadtarchiv Ulm (CC BY-NC-ND)
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Tummler und Glockenbecher

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Beschreibung

Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts hatte der Bau von Eisenbahnstrecken immer wieder zur Entdeckung großer frühmittelalterlicher Gräberfelder geführt. Auslöser für die Untersuchungen in Ulm war der Bau der Eisenbahnlinie nach Blaubeuren 1857/58. Als man Konrad Dietrich Haßler, Vorstandsmitglied des 1841 gegründeten Vereins für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben, über die Entdeckung eiserner Waffen und Skelettreste informierte, begann dieser sogleich mit eingehenden Untersuchungen. Er legte insgesamt 156 alamannische Bestattungen frei. Die gleiche Anzahl an Gräbern war vermutlich bereits zerstört worden. Über 100 weitere Gräber deckte 1861 Michael Aberle im Auftrag des Grafen Wilhelm von Württemberg auf. Von den Untersuchungen sind weder Lagepläne bekannt, noch wurden die zahlreichen Grabbeigaben nach Gräbern getrennt aufbewahrt. Dennoch sind Grablegen adeliger Reiter erschließbar, und auch die teilweise kostbaren Grabbeigaben sprechen für Bestattungen aus dem Kreis wohlhabender Familien. Neben silbervergoldeten Fibeln und einem Langschwert mit goldblechverziertem Griff gehören auch die hier abgebildeten Glasgefäße zu diesem Fundkomplex. Der rötliche Tummler und der gelblich schimmernde Glockenbecher sind Glasgefäße, die als fränkischer Import anzusehen sind. Glockenbecher waren neben Schälchen und Spitzbechern ein charakteristischer Glasgefäßtyp des 5. Jahrhunderts. Im 6. Jahrhunderts waren Sturzbecher die beliebteste Glasform, die im 7. Jahrhundert von Tummlern abgelöst wurde. Im Vergleich zu römischen Glasgefäßen sind die fränkischen Gläser aus weniger reinem Glas gefertigt, und auch die Farbe ist weit weniger mannigfaltig. Interessant ist die hohe Zahl an fußlosen Typen (Spitzbecher, Sturzbecher, Tummler) - gefüllte Gläser konnten also nicht abgestellt und leere mussten auf die Mündung gestellt werden.
Dauerleihgabe des Vereins für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben.

Material/Technik

Glas

Maße

H 6,5 bzw. 11,1 cm; Dm 8,6 bzw. 7,9 cm

Literatur

  • Reinhardt, Brigitte (Hrsg.) (1992): Alamannen an Donau und Iller. Archäologie des frühen Mittelalters vom 3.-7. Jahrhundert. Ausstellungskatalog Ulmer Museum. Ulm
Hergestellt Hergestellt
401
Gefunden Gefunden
1857
Konrad Dietrich Haßler
Ulm
400 1860
Museum Ulm

Objekt aus: Museum Ulm

Das Museum Ulm bietet mehr als 30 000 Jahre Kunst und Kulturgeschichte, präsentiert in 7 Gebäuden, u.a. in einem Kaufmannshaus der Renaissance sowie...

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