Die Säule mit ionisierendem Kapitell stammt zusammen mit weiteren Bauteilen aus der Krypta der sog. Großen Basilika von Unterregenbach bei Schwäbisch Hall und ist wohl um 1000 entstanden. Typisch für die ottonische Zeit ist der italo-byzantinische Charakter der Bauplastik, etwa das durch ionische Vorbilder geprägte Kämpferkapitell oder der Palmettendekor weiterer Fragmente. Diese Motive zeugen von den engen kulturellen Beziehungen Süddeutschlands mit dem byzantinisch beeinflussten Oberitalien und mit Venedig, wo vergleichbarer Baudekor ab dem mittleren 10. Jh. nachzuweisen ist. Zwei der Säulen aus der ottonischen Kirchenanlage in Unterregenbach sind in der Schausammlung "Legendäre Meisterwerke" im Alten Schloss ausgestellt.
[Ingrid-Sibylle Hoffmann]
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