Noch unter Nero wurde der spätere Kaiser Vespasian nach Judäa geschickt, um dort den jüdischen Aufstand niederzuschlagen. Nach seiner Proklamation zum neuen Kaiser übertrug er den Oberbefehl auf seinen Sohn Titus, der schließlich mit der Einnahme Jerusalems den Jüdischen Krieg beenden konnte. Titus kehrte mit Beutestücken reich beladen nach Rom zurück, wo Vater und Sohn 71 n. Chr. einen glanzvollen Triumph feierten. Anlässlich dieses Ereignisses ließ Vespasian Münzen auf den Sieg prägen: Neben einer Palme sitzt die trauernde Judäa auf einem Brustpanzer, hinter ihr befinden sich die niedergelegten Waffen. Die Beischrift gibt das freudige Ereignis an: IVDAEA CAPTA - Judäa ist erobert. Mit der Darstellung der militärischen Sieghaftigkeit schuf Vespasian eine Legitimationsgrundlage für seinen Herrschaftsanspruch.
[Veronika Lobe]
As des Vespasian mit Darstellung der Iudaea capta
Beschreibung
Material/Technik
Bronze
Inventarnummer
[MK 20848]
Gehört zu
Münzkabinett
Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
Kunstkammer der Herzöge von Württemberg
Teil von
Literatur
- Carradice, Ian; Buttrey, Theodore (2007): The Roman Imperial Coinage, Bd. II/1: From AD 69 - 96. Vespasian to Domitian. London, Nr. 305
- Winkler-Horacek, Lorenz (2010): Parthersieg und cista mystica, in: Kramer, Norbert; Reitz, Christiane: Tradition und Erneuerung. Mediale Steigerung in der Zeit der Flavier. Berlin/New York, S. 457-484
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