Die Robe à l’anglaise, das Kleid nach englischer Art, verbreitete sich ab etwa 1770 von England aus zunächst über Frankreich, später in ganz Europa, und löste allmählich die Robe à la française als beliebteste Kleidform ab. Dieses Damenkostüm fällt durch die außergewöhnlich schöne Bemalung des Stoffes auf. Das Muster zeigt wellig geführte Ranken mit Blüten und Blättern, zwischen welchen die einzelnen Streublumen besonders gut zur Geltung kommen. Eine stilvolle Robe also, die von modischen Damen zur Zeit von Marie Antoinette begeistert aufgenommen wurde, ist sie doch deutlich bequemer und kleidsamer als die bis dato dominierende französische Kleidform.
Erworben aus Lotto-Mitteln.
Das Kleid ist im Modemuseum im Schloss Ludwigsburg ausgestellt.
[Martin Labisch]
Damenkleid (Robe à l’anglaise)
Beschreibung
Material/Technik
Bemalter Seidentaft (wohl in China für den europäischen Markt hergestellt); Leinenfutter; eingenähte Fischbeinstäbe
Maße
Mieder: L. 27/41 cm, Taillenumfang: 60 cm; Rock: L. 112/130 cm, Saumumfang 306 cm
Inventarnummer
[1979-171]
Gehört zu
Kostüme, Textilien und moderne Textilkunst
Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
Teil von
Literatur
- Grönwoldt, Ruth (1981): Robe à l’anglaise. In: Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen in Baden-Württemberg, München/Berlin, Bd. 18, S. 202.
Laufende Ausstellungen
Seit 2004 zeigt das Landesmuseum Württemberg Teile seiner Kostümsammlung im Festinbau von Schloss Ludwigsburg. Zu sehen ist europäische Kleidung der Zeit zwischen 1750 und 1970 – etwa 700 originale Kostüme und Accessoires für Damen, Herren und Kinder. Sie veranschaulichen die vielfältigen Erscheinungen der Mode vor dem Hintergrund gesellschaftlicher, politischer und technischer Entwicklungen. Hier finden Sie eine Auswahl der ausgestellten Objekte.
Hier sind atemberaubende Steinzeitkunst, kostbare Grabbeigaben, eindrucksvolle Statuen, die Krone der württembergischen Könige von Württemberg, erlesenes Kunsthandwerk und vieles Sehenswertes mehr aus den Ausstellungen und den Depots des Landesmuseums virtuell zusammen gefasst. Wir wünschen viel Vergnügen bei dieser digitalen Tour durch die Highlights und Glanzpunkte der Sammlungen.
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