Kaiser Tiberius (reg. 14-37 n. Chr.), Adoptivsohn des göttlichen Augustus (reg. 31 v. Chr.-14 n. Chr.), wie die Inschrift TI(berius) CAESAR DIVI(ni) F(ilius) AVG(usti) auf der Vorderseite des Denars/ Aureus festhält, festigte nach seinem Regierungsantritt 14 n. Chr. die von seinem Stiefvater als Prinzipat begründete Alleinherrschaft über das Römische Reich. Auch die von ihm herausgegebenen Münzen folgen visuell dem Vorbild des gefeierten Vorgängers und betonen somit die politische Kontinuität seiner Regentschaft.
Dieser Aureus aus den Jahren 15-16 n. Chr. zitiert auf der Rückseite den erst kurz vor Augustus Tod eingeführten Bildtyp des Kaisers mit Quadriga. Tiberius ist in einem vierspännigen Triumphwagen stehend mit den Herrschaftszeichen Lorbeerkranz und Adlerzepter dargestellt. Ursprünglich waren Triumphzüge in republikanischer Zeit außerordentliche Ehrenbezeugungen, die der Senat siegreichen Feldherren gewährte. Seit Augustus wurden sie zum Monopol des Kaisers oder seiner Familie.
[Noreen Klingspor]
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