Bei diesem Objekt handelt es sich vermutlich um die Halterung für einen anamorphischen Spiegel. Diese Art von Spiegel kam zum Anfertigen von verzerrten Zeichnungen und Gemälden zum Einsatz. Lediglich mit Hilfe eines anamorphen Spiegels konnte daraufhin das Bild in richtiger Weise betrachtet werden. Anamorphismen waren vor allem in der Zeit um 1700 und der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts eine sehr beliebte optische Unterhaltung. In diesem Fall war der Spiegel konvex-halbzylinderförmig, was die Form der Stahlplatte in der aus Holf gefertigten Halterung verrät. Im alten Inventar nach Schuckard findet sich außerdem unter der Inventarnummer KK rosa 9 eine gewölbte Stahlplatte in Form eines halben Zylinders. Diese taucht später nicht mehr auf.
[Irmgard Müsch / Julia Bischoff]
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