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Archäologisches Museum der Universität Münster Die Abgusssammlung antiker Skulpturen [A 158]
Gipsabguss der Gemma Augustea (Archäologisches Museum der WWU Münster CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Archäologisches Museum der WWU Münster (CC BY-NC-SA)
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Gipsabguss der Gemma Augustea

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Beschreibung

Dieser Gipsabguss der sog. Gemma Augustea wurde nach dem Original im Kunsthistorischen Museum Wien (Inv. IXA 79) gefertigt.
Er gelangte 1964 als Geschenk nach Münster.
Bei dem Original der Gemma Augustea handelt es sich um einen Kameo (geschnittener Schmuckstein mit erhabenem Reliefdekor) aus zweischichtigem Sardonyx (braunweißer Edelstein).
Die Gemma Augustea gilt als eines der bekanntesten und qualitativ hochwertigsten Werke antiker Steinschneidekunst.
Das Bildprogramm steht ganz im Zeichen der Verherrlichung der Taten des Kaisers Augustus und seiner Dynastie, dem iulisch-claudischen Kaiserhaus, auch wenn innerhalb der Forschung teilweise noch Uneinigkeit über die genaue Identifizierung der jeweils abgebildeten Figuren herrscht.
Im oberen Bildfeld thront Augustus als Herrscher, in der für den höchsten römischen Gott Iupiter bekannten Darstellungsform samt Zepter und Adler. Eine solche Darstellung, die den Kaiser dem Göttervater gleich zeigt, wäre auf einem öffentlichen Denkmal sicherlich als Anmaßung empfunden worden, besonders von Seiten des Senats. Von daher ist es wahrscheinlich, dass die Gemma Augustea als ein Geschenk innerhalb des engsten Kreises des Kaiserhauses überreicht wurde, in dem ein solches Bild sicherlich keinen Anstoss erregte.
Links neben Augustus sitzt die Dea Roma, die göttliche Personifikation Roms, in voller Bewaffnung. Zwischen ihren Köpfen ist, in ein Kreissegment eingefügt, der Steinbock (capricornus), das Geburtsgestirn des Augustus, zu sehen.Rechts neben dem Thron des Augustus befinden sich drei als Allegorien interpretierte Figuren. Es handelt sich vielleicht um Oikumene (die bewohnte Welt), die einen Kranz über das Haupt des Kaisers hält, Okeanos (das Meer) sowie Italia (mit zwei Knaben und einem Füllhorn dargestellt).In der linken Hälfte ist ein deutlicher Hinweis auf den gesicherten Fortbestand der Dynastie und die Nachfolgeregelung innerhalb des Kaiserhauses zu erkennen: In einem Zweigespann, welches von der Siegesgöttin Victoria gelenkt wird, steht Tiberius, der Adoptivsohn und designierte Nachfolger des Augustus. Neben Tiberius ist ein junger Mann in Offizierstracht zu sehen, höchstwahrscheinlich sein Neffe Germanicus: Augustus hatte Tiberius auferlegt, Germanicus zu adoptieren, und ihn damit wiederum zum Nachfolger des Tiberius bestimmt. Ganz links, wo ein Teil des Kameos fehlt, sind noch die Reste einer Person zu sehen: Hier stand vermutlich der kleine Caligula, der seinem Vater Germanicus als Kaiser nachfolgen sollte.
Im unteren Bildteil wird die Sieghaftigkeit Roms in Szene gesetzt: Links wird ein Siegesdenkmal mit Waffen der Besiegten (Tropaeum) errichtet, unter dem gefesselte Barbaren kauern, die in besonders drastisch inszenierter Demütigung abgebildet sind. Von rechts wird eine gefangengenommene Barbarenfamilie herangeführt.

Material/Technik

Gips / Original: Sardonyx

Maße

H:19 cm; B: 23 cm

Archäologisches Museum der Universität Münster

Objekt aus: Archäologisches Museum der Universität Münster

Das Archäologische Museum der Universität Münster - bestehend seit 1884 - bietet mit seiner umfangreichen Sammlung für alle Interessierten spannende...

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