museum-digitalwestfalen
STRG + Y
de
Siegerlandmuseum Nassau - Oranien / Nassau - Siegen [A 3496]
Porträt von Luise Juliane (Verein der Freunde und Förderer des Siegerlandmuseums e.V. CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Verein der Freunde und Förderer des Siegerlandmuseums e.V. (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Porträt von Luise Juliane

Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Porträt von Luise Juliane von Oranien-Nassau, Tochter von Wilhelm I. aus 3. Ehe mit Charlotte von Bourbon, gemalt von Daniel van den Queborn/Queecborne.

Mit seiner dritten Ehefrau Charlotte von Bourbon (1546-1582) hatte Wilhelm der Schweiger sechs Töchter, die in rascher Folge zwischen März 1576 und Dezember 1581 zur Welt kamen. In der im Siegerlandmuseum gezeigten Porträtreihe dieser Kinder fehlt Charlotte Flandrina (1579-1640), die zum Katholizismus konvertierte und in ein Kloster eintrat. Die taube Prinzessin wurde Äbtissin des Klosters Sainte-Croix in Poitiers. Es ist möglich, dass ein Kinderbild existierte, mit dem Eintritt in das Kloster wurden jedoch alle weltlichen Dokumente der Nonne vernichtet. Die in dieser Reihe erhaltenen Bilder sind nicht datiert. Sie zeigen die Mädchen in üppigen Kleidern aus schwerem Stoff, auf den Schultern die breiten "Gängelbänder". Auch die weißen Schürzen über dem glockenförmigen langen Rock gehörten zur Festtagsmode der Zeit ebenso wie die Schmuckborten aus Perlen und Goldkügelchen mit großen Anhängern. Die Köpfe der eher traurig aussehenden Prinzessinnen schützen Hauben.

Die älteste der Töchter Luise Juliane (1576-1644) wurde nach dem frühen Tod der eigenen Mutter mit ihren jüngeren Schwestern von der Stiefmutter und vierten Ehefrau des Schweigers, Louise de Coligny (1555-1620), calvinistisch erzogen. Van den Queborn zeigt sie im Alter von etwa sechs Jahren stehend mit einer kleinen Puppe in der Hand. 1593 wurde Luise in Dillenburg mit dem Kurfürsten Friedrich IV. von der Pfalz (1574-1610) vermählt und zog in Begleitung ihrer jüngeren Schwester Emilia Antwerpiana in seine Residenz nach Heidelberg. Die Regierungszeit des Gatten wurde lange von streng reformierten Hofräten gesteuert, die in enger Verbindung zu den im Wetterauischen Reichsgrafenkollegium organisierten Familien standen. Luise Juliane schenkte ihrem Gatten, der sie schlecht behandelte und ein überbotmäßiger Trinker gewesen sein soll, acht Kinder. Als Friedrich 1610 "an seinem ausschweifenden Lebenswandel" starb, zog sich Luise Juliane nach Kaiserslautern zurück. 1620 wurde ihr Sohn, der Kurfürst von der Pfalz und böhmische Winterkönig Friedrich V. besiegt und vertrieben. Er ging mit seiner Familie ins Exil nach Den Haag. Seine Mutter floh nach Berlin zu ihrer Tochter Elisabeth Charlotte (1597-1660), der Gemahlin des Großen Kurfürsten Georg Wilhelm von Brandenburg (1595-1640). Ihre letzte Ruhestätte fand sie im Dom zu Königsberg, wo sich die kurfürstliche Familie in Folge der Kriegswirren aufhielt.

Text Susanne Kern-Terheyden

Material/Technik

Öl auf Holz

Maße

1010 x 750 mm

Literatur

  • Blanchebarbe, Ursula (2012): 75 Meisterwerke im Siegerlandmuseum. Siegen
Siegerlandmuseum

Objekt aus: Siegerlandmuseum

Das Siegerlandmuseum im Oberen Schloss Das Obere Schloss in Siegen, eine wehrhafte Höhenburg, wurde 1259 erstmals urkundlich erwähnt und war im...

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.