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Archäologisches Museum der Universität Münster Artefakte [3413]
Statuette des heiligen Berges Argaios (Mons Argaios) (Archäologisches Museum der WWU Münster CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Archäologisches Museum der WWU Münster / Robert Dylka (CC BY-NC-SA)
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Bronzestatuette des heiligen Berges Argaios

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Beschreibung

Der untere im Inneren hohle Teil der Bronzefigur zeigt ein Bergmassiv mit drei zackenartig wirkenden Gipfeln, wobei die beiden äußeren eine pyramidale Gestalt haben.In der Mitte des Berges ist auf der Vorderseite ein Gesicht erkennbar. Auf dem zentralen Gipfel thront die Figur eines Adlers.
Dargestellt ist das Vulkanmassiv des Erciyes Daği, in der Antike Mons Argaios genannt, dass sich in Zentralanatolien, ca. 25 km entfernt von der heutigen türkischen Stadt Kayseri (dem antiken Kaisareia; lat. Caesarea) erhebt.
Seine imposante Gestalt veranlasst die Menschen in der Antike, den Berg als eine eigene Gottheit zu verehren. So heißt es beim griechischen Philosophen Maximos von Tyros (2. Jh. n. Chr.): "Den Kappadokern ist ein Berg ihr Gott, ihr Schwurbild und Kultmal". Der Argaios ist der mit Abstand am häufigsten abgebildete Berggott des Altertums. Seine Verehrung reicht nachweisbar bis in das 2. Jahrtausend v. Chr. zurück, doch stammen sämtliche gesicherte Darstellungen des Berges aus römischer Zeit (1. Jh. v. -3. Jh. n. Chr.), in welcher er auch das Wahrzeichen von Caesarea, der Hauptstadt der römischen Provinz Kappadokien, ist.
Der Adler ist das heilige Tier des Göttervaters Zeus / Jupiter, welches die Lüfte beherrscht und insbesondere auch Wettergottheiten begleitet. Der Kopf, der aus dem Zentrum des Berges herausschaut, erscheint tierähnlich. In anderen Darstellungen taucht der Argaios im Zusammenhang mit Tieren wie Hasen, Pferden oder Ziegen auf, was dahingehend gedeutet wird, dass man in ihm auch eine Vegetations- bzw. Fruchtbarkeitsgottheit sieht (vgl. Objekt Nr. 280) Weitere Bronzestatuetten des Argaios weisen an dieser Stelle allerdings das deutlich erkennbare Gesicht eines bärtigen Mannes auf, welches als die Personifikation des Berggottes selbst gelten kann. Im Falle des vorliegenden Objektes steht eine exakte Deutung des Gesichtes bislang noch aus.
Die Kleinbronze stellt wahrscheinlich ein Weihgeschenk dar, welches in der Antike von Gläubigen in ein Heiligtum gestiftet oder in einem häuslichen Kultschrein (Lararium) aufgestellt wurde.
Dank für freundliche wissenschaftliche Unterstützung gilt: R. Suttner (Erlangen).

Das Objekt ist derzeit in der Sonderausstellung "Die unsterblichen Götter Griechenlands" (20 Juli 2012-19. Januar 2014) in den Staatlichen Antikensammlungen München zu sehen.

Material/Technik

Bronze / Guss

Maße

Gesamthöhe: 7, 8 cm; B: 6 cm; T: 3, 3 cm.

Literatur

  • P. Weiss (1985): Argaios/Erciyes Da&#287;i - Heiliger Berg Kappadokiens. Monumente und Ikonographie, in: Jahrbuch für Numismatik und Geldgeschichte 35 (1985) 21-48.
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Archäologisches Museum der Universität Münster

Objekt aus: Archäologisches Museum der Universität Münster

Das Archäologische Museum der Universität Münster - bestehend seit 1884 - bietet mit seiner umfangreichen Sammlung für alle Interessierten spannende...

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