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Archäologisches Museum der Universität Münster Artefakte [3504]
Isis-Venus stillt den Harpokrates-Eros-Knaben (Archäologisches Museum der WWU Münster CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Archäologisches Museum der WWU Münster / Robert Dylka (CC BY-NC-SA)
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Fingerkunkel "Isis-Venus stillt den Harpokrates-Amor-Knaben"

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Beschreibung

(Zu antiken Fingerkunkeln im Allgemeinen und den sog. Venuskunkeln siehe die Fingerkunkel Objekt Nr. 254).
Diese Fingerkunkel ist eine Stiftung aus Privatbesitz.
Die Kunkel besteht aus einem glattpolierten, flachen Stab, dessen Spitze von einer figürlichen Schnitzerei gekrönt wird. Der untere Teil des Stabes mit der Ringöse ist abgebrochen.
Die Verzierung zeigt eine nackte Göttin auf einer runden Basis stehend.
In ihren Armen hält sie ein Kind, das sie an die rechte Brust gelegt hat. Der Kopf des Säuglings ist ebenso wie ihr rechter Arm abgebrochen. An ihrem linken Bein sind die Reste eines rudimentär gearbeiteten und nur schwer erkennbaren Objektes sichtbar. Es handelt sich hierbei vermutlich um ein Wassergefäß (Hydria) und ein Tuch. Diese Attribute sind aus vergleichbaren Darstellungen der Aphrodite / Venus bekannt (siehe Objekt Nr. 5: die "Aphrodite von Knidos").
Das Motiv der stillenden Göttin ist ägyptischen Ursprungs und geht auf das Bildnis der Göttin Isis zurück, die ihrem Sohn Harpokrates (die griechische Bezeichnung für den Gott Horus als Knaben) die Brust reicht (sog. Isis Lactans).
Die Römer übernehmen den Kult der Isis von den Ägyptern, so dass sie im gesamten Imperium Romanum zu einer beliebten Gottheit wird. Die Vorstellungen von der ägyptischen Isis verschmelzen schließlich mit denen der griechisch-römischen Liebesgöttin Aphrodite-Venus. Entsprechend wird auch Harpokrates mit Amor, dem Sohn der Venus gleichgesetzt und das Motiv der stillenden, göttlichen Mutter wird, wie das vorliegende Stück veranschaulicht, bis in die Spätantike beibehalten. Es beeinflusst in hohem Maße die Entstehung des christlichen Bildschemas von der Madonna, die das Jesuskind stillt.

Material/Technik

Knochen / Schnitzerei

Maße

erhaltene Gesamtlänge: 16, 6 cm; H der figürlichen Schnitzerei: 9, 2 cm.

Literatur

  • M. Cremer (1996): Antike Spinnrocken, in: Boreas. Münstersche Beiträge zur Archäologie 19, 1996, 235-241. Münster
  • M. Cremer (1996): Venuskunkeln aus Kleinasien&quot;, in: Archäologischer Anzeiger 1996, 133-144. Berlin / New York
  • M. Cremer (1998): Fingerkunkel und Zettelstecker, in: Boreas. Münstersche Beiträge zur Archäologie 21, 1998, 327-333, . Münster
Archäologisches Museum der Universität Münster

Objekt aus: Archäologisches Museum der Universität Münster

Das Archäologische Museum der Universität Münster - bestehend seit 1884 - bietet mit seiner umfangreichen Sammlung für alle Interessierten spannende...

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