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Geomuseum der Universität Münster Fossilien Westfalens (Ordovizium bis Neogen) [o. Nr.]
Seitenplatte eines Riesentausendfüßers Arthropleura (Geomuseum der WWU Münster CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Geomuseum der WWU Münster (CC BY-NC-SA)
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Körpersegmente des Riesentausendfüßers Arthropleura armata

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Beschreibung

Dieses Fossil besteht aus mehreren noch zusammenhängenden Segmenten des ausgestorbenen Riesentausendfüßers Arthropleura armata JORDAN, der wie Spinnen, Krebse und Insekten zum großen Tierstamm der Gliedertiere (Arthropoden) gehört.

Fossilien von Gliedertieren mit noch zusammenhängenden Körpersegmenten sind vergleichsweise selten, da diese Tiere nach ihrem Tod meist rasch in ihre Einzelteile zerfallen. Arthropleura armata lebte in den Zeitaltern des Karbons und Perms, als das heutige Mitteleuropa in den niederen tropischen Breiten lag. Dabei stammen sowohl der bislang älteste als auch jüngste Nachweis dieses Riesentausendfüßers aus Deutschland, gefunden im Raum Chemnitz/Sachsen.

Arthropleura armata bevorzugte vermutlich locker bewachsene Lebensräume auf Schwemmfächern, in Überflutungsebenen sowie entlang von Flüssen und Flussdeltas, nicht jedoch den dichten Wald. Diese Lebensweise erklärt, warum Arthropleura-Reste relativ selten in den bevorzugt auf Fossilien untersuchten, pflanzenreichen Tongesteinen aus dem unmittelbaren Bereich der Kohleflöze sind.

Mit Körperlängen von 2 m und mehr zählt Arthropleura armata zu den größten Gliedertieren der Erdgeschichte. Warum diese Tiere im frühen Perm ausstarben, ist bislang nicht ganz geklärt. Zu den möglichen Gründen zählen Umweltveränderungen in den damaligen Tropen und die im Perm zunehmende Konkurrenz durch die Wirbeltiere.

Während manche Paläontologen davon ausgehen, dass die Arthropleuriden ähnlich den meisten heutigen Tausendfüßern vor allem verrottendes Pflanzenmaterial gefressen haben, vermuten andere, dass es sich bei ihnen um die Spitzenräuber gehandelt haben könnte, die selbst noch hundegroße Wirbeltiere erbeuteten, und damit eher den räuberischen Skolopendern geähnelt haben.

Alter: ca. 308 Mio Jahre; Westfal D, Moskovium, spätes Karbon (Pennsylvanium)
Fundort: Piesberg, Osnabrück, Niedersachsen

Maße

20 x 20 x 4 cm

Karte
Gefunden Gefunden
1960
Osnabrück
Hat gelebt Hat gelebt
-315200000
Mitteleuropa
-315200001 1981
Geomuseum der Universität Münster

Objekt aus: Geomuseum der Universität Münster

Das Geomuseum der Universität Münster wurde 1824 als „museum mineralogicum et zoologicum“ gegründet und hat eine wechselvolle Geschichte mit...

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