Dies ist der Fuß des Riesentausendfüßers Arthropleura armata JORDAN.
Die Riesentausendfüßer der Steinkohle-Zeit lebten vermutlich vornehmlich in der lockeren Vegetation auf Schwemmfächern, in Überflutungsebenen sowie entlang von Flüssen und Flußdeltas, nicht jedoch im dichten Wald. Dies erklärt auch die Tatsache, dass Arthropleura-Reste relativ selten in den bevorzugt auf Fossilien untersuchten, pflanzenreichen Tongesteinen aus dem unmittelbaren Bereich der Kohleflöze gefunden werden.
Diese Art wurde etwa 1 m lang; einzelne Panzerplatten von der Bauchseite einer anderen Art, Arthropleura mammata (SALTER 1863), sind etwa zweieinhalb mal so groß wie die entsprechenden Platten von Arthropleura armata. Unter der Annahme etwa gleicher Proportionen und ähnlicher Segmentzahl läßt sich für sie sogar auf eine Körperlänge von weit mehr als 2 m schließen.
Während manche Paläontologen davon ausgehen, dass die Arthropleuriden ähnlich den meisten heutigen Tausendfüßern vor allem verrottendes Pflanzenmaterial gefressen haben, vermuten andere, dass es sich bei ihnen um Spitzenräuber gehandelt haben könnte, die selbst noch hundegroße Wirbeltiere erbeuteten, und damit eher den räuberischen Skolopendern geähnelt haben.
Alter: ca. 308 Mio Jahre; Westfal D, Moscovium, Oberkarbon
Fundort: Piesberg, Osnabrück, Niedersachsen
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