Von den 32 "Goldstufen" der geologisch-mineralogischen Sammlung stammen 11 aus dem Thüringer Schiefergebirge. Besonders bemerkenswert sind davon das als Kollier bearbeitete Goldkörbchen mit anhängendem Nugget aus dem Jahre 1576 und die Sitzendorfer Stufe von 1800, die sich mindestens seit Anfang des 19. Jahrhunderts im Fürstlichen Naturalienkabinett Rudolstadt befinden. Das Kollier wiegt insgesamt 23,267 g , davon ca. 9 g der anhängende allseitig abgerundete Nugget. Die Anhänger-Kettchenteile bestehen aus einer hochkarätigen Goldlegierung. Am Korbteil sind weißliche Cyanidreste nachweisbar, die von früherer Lötbearbeitung herrühren. In das Körbchen sind drei abgerundete Nuggets und vier wahrscheinlich aus Flittern hergestellte Goldkügelchen eingefaßt. Auf der Rückseite des Körbchens befinden sich eingraviert die Initialen (AGZS) des ersten Besitzers Albrecht [VII.] Graf zu Schwarzburg (1537-1605), die Jahreszahl 1576 und dazwischen das alte Schwarzburger Wappenschild mit dem Löwen im Mittelfeld, dem Arnstädter Adler und die Sondershäuser Hirschstangen diagonal in den vier Außenfeldern, die durch das sogenannte Viergrafenkreuz getrennt sind. Der zufällige Fund der Sitzendorfer Stufe am 5. August 1880 oberhalb der Pocherbrücke löste bei Hofe erneut Interesse an nutzbaren Goldvorkommen im Schwarzatal aus. Der Herzoglich Sächsisch-Weimarische Bergrat J. C. W. Voigt mußte aber in seinem Gutachten alle diesbezüglichen Hoffnungen enttäuschen. Das Stück besteht zu etwa gleichen Teilen aus Gold und Quarzit und wiegt 11,148 g. Es zeugt von einem der letzten "größeren" Goldfunde im Thüringer Schiefergebirge. [Eberhard Mey]
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