Die auf einer Handwerkskundschaft für Jenaer Gewerke im unteren Drittel erscheinende Stadtansicht wurde wahrscheinlich nach der Vorlage eines von F. B. Werner gezeichneten Blattes (vgl. Katalog Hellmann 1992, Nr. 29) angefertigt. Die Stadt erscheint sehr groß, ist aber vereinfacht dargestellt, wie am Beispiel der Camsdorfer Brücke, der Häuser am Fürstengraben und des Collegienbereiches zu sehen ist. Die Zwätzener Vorstadt fehlt ganz. Schloß, Stadtkirche und Garnisonkirche sind wie die Berge im Hintergrund stark überhöht worden. Die Radierung, die für alle Gewerke verwendet werden konnte, ist mit Rocailleornamenten umrahmt, wurde aber bis Anfang des 18. Jahrhunderts verwendet, wie das Exemplar der Städtischen Museen Jena zeigt, das am 14.1.1802 für den Schneidergesellen Johann Georg Lurtz ausgestellt wurde. Stopp erwähnt noch eine Variante ohne Garnisonkirche. [Birgitt Hellmann]
Künstler unbekannt, Plattengröße 27,7 x 34,4 cm
Kat. Hellmann 1992, Nr. 33
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