Araber waren seit vielen Jahrhunderten als Händler an indischen Küsten daheim. Das Arabische Meer war ähnlich wie das Mittelmeer ein großer Kommunikationsraum, der die Bewohner seiner Küsten miteinander verband. Da es Hindus aus religiösen Gründen eigentlich verboten war, über das Meer zu fahren (ein Verbot das tausendfach missachtet wurde), war der Seehandel im westlichen Asien fest in arabischen Händen. Die am häufigsten in Indien anzutreffenden Araber stammten aus dem Hadramauth, dem heutigen Jemen. Viele Hadrami ließen sich an diversen islamischen Höfen Indiens nieder und wurden dort religiöse Spezialisten, aber auch weltliche Berater. Durch eine geschickte Heiratspolitik verankerten sie sich gut in ihren Gastvölkern, ohne in der Regel die Verbindung zur alten Heimat aufzugeben.
Der hier dargestellte Araber zeichnet sich allein durch seine Kleidung gegenüber einem Hindu aus. Er trägt genähte Hosen und kein Hüfttuch. Allein im Genuss der Wasserpfeife, hookah, ob mit Tabak oder ganja gefüllt, war man sich einig. Die Frau des Arabers ist eindeutig indischer Abstammung. Dass zu Beginn des 19. Jahrhunderts muslimische Frauen tatsächlich so frivol gekleidet waren, ist unwahrscheinlich. Aber sie wird hier ja in einer häuslichen Situation auf dem Diwan dargestellt. (Werner Kraus)
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