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Lindenau-Museum Altenburg Kunstbibliothek [LMA 1 H 34, 7]
Ein Toddi-Mann und seine Frau (Lindenau-Museum Altenburg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Lindenau-Museum Altenburg (CC BY-NC-SA)
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Ein Toddi-Mann und seine Frau

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Beschreibung

Toddi ist ein aus unterschiedlichen Palmen gezapfter süßer Saft, der vergärt und zu einem alkoholischen Getränk umgewandelt wird. Diese Art der Alkoholproduktion ist über den ganzen tropischen Gürtel der Erde verbreitet.
Der Toddi-Mann trägt nur einen Lendenschurz und einen eigenartigen, rot-schwarzen Hut, der auch bei anderen Personen aus unterschiedlichen Ständen zu sehen war. Auf der graubemalten Stirne sehen wir drei horizontale Striche und einen gelben Punkt. Die Striche wiederholen sich auf der Vorderseite des Halses, auf den Oberarmen, der Brust und auf den Ellenbogen. Sie sind mit Asche aufgetragen und weisen auf seine Zugehörigkeit zum Shiva-Kult hin. Als Schmuck sehen wir nur einen großen goldenen Ohrring mit einer blauen Perle (die sich im Ohr wiederholt) und silberne Armbänder an den Handgelenken. In seiner rechten Hand hält der Toddi-Mann das Haumesser, mit dem er den Blütenstempel der Palmblüten anschneidet. Mit der Linken trägt er die schmale Leiter, mit der er die Krone der Palme erreicht. Als weitere Geräte sehen wir ein zweites und drittes Spezialmesser in seinem Köcher und ein irdenes Gefäß, das den heraustropfenden Saft der Palme auffangen soll. Sozusagen als Attribut ist ihm ein dürres Palmblatt über die linke Schulter gelegt. Die Frau trägt den Standard-Sari der niederen Kasten, indigoblau mit braunen Streifen. Am Rand ist der Stoff rot eingefasst. Ihr Schmuck besteht aus Ohr- und Nasenringen und einigen goldenen Halsbändern. Als Attribut trägt sie einen leeren Toddi-Behälter. Wie immer sind die Personen stark idealisiert dargestellt. Das gilt besonders für den Schmuck, der in dieser Form wahrscheinlich nicht von einfachen Toddi-Zapfern besessen wurde. Aber es ging ja nicht darum, die Wirklichkeit abzubilden, sondern den Traum »Indien« für die europäischen Betrachter immer wieder zu beleben. (Werner Kraus)

Material/Technik

Papier, Karton; Gouachemalerei

Maße

35 cm × 24,5 cm

Literatur

  • Lindenau-Museum Altenburg (Hg.) (2011): Indien als Bilderbuch. Die Konstruktion der pittoresken Fremde. Einhundert indische Gouachen um 1800 aus Lindenaus Kunstbibliothek Lindenau-Museum. Lindenau
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Lindenau-Museum Altenburg

Objekt aus: Lindenau-Museum Altenburg

Das Lindenau-Museum Altenburg ist eines der ungewöhnlichsten und schönsten Kunstmuseen in Deutschland. Es wurde 1848 von dem Naturwissenschaftler,...

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