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Stiftung Schloß Friedenstein Gotha: Museum für Regionalgeschichte und Volkskunde

Über das Museum

Die Bestände des Hauses fußen auf den Sammlungen des 1872 durch den Direktor der Gothaer Lebensversicherungsbank, Karl Samwer, gegründeten Anthropologischen Vereins sowie auf denen der 1895 gegründeten Vereinigung für Gothaische Geschichte und Altertumsforschung. Zu den Gründungsvätern dieses Vereines zählen Prof. Dr. Georg Florschütz (der erste Versicherungsarzt bei der Gothaer Lebensversicherungsbank), Gothaer Lehrer und Professoren an den Gymnasien, Geheimrat Heinrich Heß, sowie die »Thüringer Waldfrau« Luise Gerbing. Sie hatten sich zum Ziel gesetzt, die heimatliche Geschichte und das Brauchtum zu erforschen bzw. vor dem Vergessen zu bewahren. Die rege Arbeit der Vereinigung, die sich in zahlreichen Publikationen niederschlug, wurde durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen. Dennoch blieb den Vereinsmitgliedern nicht verborgen, wie viele Sachzeugen ihres Forschungsgegenstandes, auch Dinge des alltäglichen Gebrauchs, durch die Kriegsnot zweckentfremdet, umgearbeitet oder vernichtet wurden. Um wenigstens wichtige Zeugen der Kulturgeschichte zu retten, entstanden zahlreiche Privatsammlungen (z.B.Trachten: Sammlung Gerbing und Kestner; Uniformen: Sammlung Bonsack; Waffen, Möbel, Porzellan u.v.a.m.: Sammlung Hocker; Ur- und Frühgeschichte: Sammlung Florschütz und Kaufmann). Bereits seit dieser frühen Zeit ist das Sammlungsprofil des heutigen Museums für Regionalgeschichte und Volkskunde angelegt. Am 15. April 1928 konnte durch den Vorsitzenden des Ausschusses zur Gründung eines Heimatmuseums, den ehemaligen Oberbürgermeister Liebetrau, unser Haus mit seiner ersten Abteilung, der ur- und frühgeschichtlichen Sammlung (Sammlung Florschütz), eröffnet werden. Dies geschah im Westturm von Schloss Friedenstein. Auch das heutige Ekhof-Theater wurde bereits damals dem Museum zugewiesen. Mit der Gründung des Heimatmuseums gingen viele Privatsammlungen in dessen Eigentum über und wurden zum Vermögen des Vereines für Gothaische Geschichte und Altertumsforschung (Umbenennung 1923). Nach der Auflösung aller bürgerlichen Vereine 1949 fiel dieses Vermögen satzungsgemäß an die Stadt Gotha. Im Verlaufe einer wechselvollen Geschichte wurde das Heimatmuseum 1968 Bestandteil des neu gegründeten Verbandes »Museen der Stadt Gotha«. Ein Jahr später erfolgte die Umbenennung in »Museum für Regionalgeschichte und Volkskunde«. Seit 2004 ist das Haus Bestandteil der »Stiftung Schloss Friedenstein Gotha«.Das heutige Museum für Regionalgeschichte,ist eines der bedeutendsten kulturgeschichtlichen Museen in Thüringen, das aber auch Einzelexponate von internationalem Rang in den Sammlungen bewahrt und öffentlich zugänglich macht. Besondere »Einzelexponate« sind die Kasematten der Nordwestbastion als Teil der barocken Befestigungsanlage des Schlosses Friedenstein und vor allem das Ekhof-Theater im Westturm des Schlosses Friedenstein. Dieses Kleinod unter den historischen Theatern des Barock fasziniert allein durch seine intime Atmosphäre den Besucher. Erlebt man in den Sommermonaten noch den Zauber der Kulissenverwandlung, Sturm und Donner im Zusammenspiel mit den Akteuren auf den Bühnenbrettern, so ist ein Kunstgenuss ersten Ranges gewährleistet.

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