In einer kleinen (Schloss-) Kapelle kniet die Dessauer Fürstin Margarete von Münsterberg (1473-1530) nach rechts vor einem Betpult unter einem Altar (im Profil des Schmuckrahmens vom Bildrand angeschnitten). Über ihr öffnet sich durch ein Fenster der von Pilastern und Paneel gegliederter Raum. Seine linke Seite ist durch Draperie verhangen. Sie trägt ein zeitgemäßes aquamarinblaues langes Samtkleid mit engem Mieder, Tülldekollete und Stehkragen sowie langen Schlitzärmeln. Der Stehkragen ist besetzt mit Edelsteinen, Perlentropfen und kostbarer Brosche. In der strengen Lockenfrisur eine gewundene Perlenkette. Das Bild ist eine abgewandelte Ausschnittkopie aus einer Kreuzigungsdarstellung aus der Werkstatt Lucas Cranachs d.Ä. Das Cranachgemälde befand sich zum Zeitpunkt der Kopieerstellung im Dessauer Schloss und kehrte 1779 in Form eines Epitaphes in die Marienkirche Dessau zurück, wo es während des 2. Weltkriges vernichtet wurde. Von diesem Gemälde gibt es eine weitere Kopieversion in Schloss Wörlitz um 1770 von Friedrich Georg Weitsch gemalt. (KSDW)
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