Diese halbierten Messingkartuschen für Infanteriemunition (37 mm) stammen aus dem Munitionswerk "Silva-Metallwerk" in Genthin-Wald.
Es handelt sich hierbei um Anschauungsobjekte, die auf Schautafeln montiert, die Fertigungsschritte vom Rohling zur fertigen Munition zeigen.
Das Werk wurde 1935 durch die Polte AG bei Genthin errichtet und stellte bis April 1945 hauptsächlich Infanterie-, Flak- und Bordmunition her. Seit 1938 wurden deutsche und österreichische Frauen zum Arbeitsdienst im Werk verpflichtet. Ab 1939 wurde ein Lager für Zwangsarbeiter aus den im Krieg besetzten Gebieten errichtet. Von 1943 bis 1945 gab es ein KZ-Außenlager mit mehr als 100 weiblichen Häftlingen.
Nach dem Kriegsende wurde das Werk vollständig demontiert. Nur die zwei Verwaltungsgebäude (heute Seniorenheim) und fünf Wohnhäuser für Angestellte des Werkes sind erhalten geblieben.
Die Kartuschen wurden 1966 zusammen mit weiteren Produktionsresten bei Bergungsarbeiten von Tauchern des Munitionsräumungsdienstes im Silva-See auf dem ehemaligen Werksgelände geborgen.
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