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Naumann-Museum Köthen Das Herbarium von G. KRAUSE

Das Herbarium von G. KRAUSE

Über die Sammlung

Das Herbarium besteht aus einem neueren und einem alten Teil. Der neuere wurde zwischen 1838 bis 1844 von dem aus Gustau/Schlesien stammenden GOTTLIEB KRAUSE (1804-1888) zusammengetragen. Dieser war seit 1842 Kustos der Naumannschen Sammlung und bei Herzog HEINRICH von Köthen-Anhalt für die Kabinette und die Bibliothek verantwortlich. Somit war er der direkte Vorgesetzte von J. F. NAUMANN, ohne daß sich ein Einfluß NAUMANNS auf das Herbarium nachweisen läßt.

Die Sammlung ist in einem schlichten klassizistischen Schrank untergebracht, welcher 25 Mappen mit präparierten Pflanzen enthält. Sie zählt etwa 2800 Exemplare. Hinzu kommen noch zahlreiche Moose und Flechten. Das Herbarmaterial stammt zu einem wesentlichen Teil aus dem Heimatgebiet Krauses - Schlesien - und aus Anhalt, ansonsten überwiegend aus den Gebieten um Göttingen, Halle, Dresden, Thüringen und Bonn, über Deutschland hinaus auch aus den USA, Jamaika, Mexiko, Japan, China, Südafrika, Australien, Neuseeland, Brasilien und Madagaskar. Viele Exoten wurden aus den Botanischen Gärten in Berlin, Leipzig und Göttingen bezogen.

Der zweite Herbarteil und der dazugehörige Katalog befinden sich in neun Kästen, welche Folianten nachahmen. Die Anfänge des Herbariums stammen aus der Zeit vor 1719. Dieses Herbar bekam KRAUSE 1840 von der Herzogin AUGUSTE zu Anhalt-Cöthen geschenkt - damals umfaßte es laut KRAUSE „12 Folianten mit ca. 1200 Exemplaren von 1739", wobei der Botaniker SCHAARSCHMIDT vermerkte, daß es mindestens seit 1719 existent sei. Die Sammlung wurde von verschiedenen Botanikern zusammengetragen, später auch von GLEDITSCH (1714-1786) und von SCHAARSCHMIDT (1709-1747) erweitert. Viele Pflanzen stammen aus Gärtnereien.

Zum Teil finden sich auf den Herbarblättern deutsche Bezeichnungen, die die Herzogin AUGUSTE hinzufügte.

Heute enthält das Herbarium 1350 Exemplare von Pflanzen, welche katalogisiert und deren Zustand beschrieben wurde. Die Determination der Pflanzen erfolgte vor der Einführung des Linnéschen Systems. Folglich liegt auch keine binäre Beschriftung vor. Die Namen sind häufig sehr lang und bestehen aus mehreren Adjektiven.

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